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Freitag 07. März 2014

Endspurt

Unser Standort: Vor Anker vor dem Dorf im Nukuoro Atoll, Mikronesien

 

Bald haben wir’s geschafft. Morgen soll der Wind kommen – und dann geht’s weiter nach Westen. Dementsprechend sind wir in den Abfahrtsvorbereitungen. Haus zu Schiff, Verpflichtungen an Land und so weiter und so fort.

 

Senard ist drauf und dran seinen Computer-Experten zu verlieren und so darf Volker heute nochmal ran, den Laserdrucker installieren, der partout nicht mit Senards Laptop kommunizieren möchte. Doch für den Hexer an der Tastatur ist das kein Problem. Kaum ist eine Stunde rum, druckt das Ding schon wie am Fließband. Als Dank und Abschiedsgeschenk bekommt Volker zwei wunderschöne, aus Perlenaustern angefertigte Köpfe für Thunfischköder. Die werden mit den langen Hahnenfedern geschmückt und dann an die Wand gehängt werden. Viel zu schön sind die Dinger, als dass man sie ins Wasser werfen dürfte…

 

Dann folgt die große Verabschiedungsrunde: Curtis, Serah, Sebastian, Ken, Ramon und wie sie alle heißen. Alle versuchen uns zu überreden, doch noch ein paar Tage länger zu bleiben. Wir müssen doch noch gemeinsam Fischen gehen, Kokoskrabben fangen, Körbe flechten, Picknick machen, kochen, backen, tanzen, lachen…

 

Es klingt so verlockend und uns wird schon wieder schwer ums Herz. Eigentlich wollten wir nach den unfassbar schweren Abschieden in Nuguria und Kapinga hier in Nukuoro ein wenig die (emotionale) Distanz wahren. Doch das ist gründlich in die Hose gegangen. Die Leute hier behandeln uns, als gehörten wir hierher, als wären wir schon immer hier gewesen.

 

Ein großes Beispiel wieder einmal, wie man mit Fremden umgehen kann. Vielleicht sollte man Ausländerhasser und Fremdenfeindliche einfach mal eine Weile auf ein polynesisches Atoll schicken, um sie zu kurieren. Hier würden sie einfach von Gastfreundschaft und Zuneigung erdrückt werden…

 

Bild des Tages:

LA GITANA vor Anker in der Lagune von Nukuoro. Windstille kann sehr schön sein.