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Donnerstag 26. März 2015
Unser Standort: Vor Anker in einer namenlosen Mangrovenbucht an der Suedkueste von Batangpele, Raja Ampat, Indonesien
Der heutige Toernabschnitt fuehrt uns zu einem weiteren angeblichen Highlight Raja Ampats, der Inselgruppe Wofoh. Sie liegt vor der Kueste Waigeos ziemlich frei in der Stroemung und soll fantastische Weichkorallen haben. Auf dem Weg dorthin vertreiben wir uns die Zeit damit, nach Bonitos zu angeln, die ueberall um uns herum Sardinen jagen. Doch anscheinend haben wir nicht die richtigen Koeder fuer die hungrigen Jaeger. Oder sie sind bei dem Nahrungsangebot auch nicht wirklich so wild drauf in etwas Kuenstliches zu beissen. Dass letzteres zutreffen koennte, wird dadurch erhaertet, dass auch keine Locals den Tunfischen nachstellen. Wahrscheinlich sind die gerade einfach unffangbar.
Als sehr anhaenglich erweist sich dagegen der dicke fette schwarze Squall, der sich steuerbord achteraus immer mehr ausdehnt. Das ist aber gar nicht gut, denn die Anchorage bei Wofoh ist mit 35 bis 40 Metern ultratief und der Grund ist schlecht haltender Korallenbruch.
Es kommt wie es kommen muss: genau als wir bei Wofoh ankommen, ist auch der Squall da und deckt uns mit Regen und gewaltigen 15 Knoten Wind zu. Wahnsinn! Nach Wochen, in denen wir nie mehr als 5 Knoten gesehen oder gespuert hatten, kommen uns 15 Knoten wie ein Orkan vor. UEberall hat es Schaumkronen, von prasselt der Regen und wir machen kehrt und schauen an der Kueste Waigeos nach einem besseren Ankerplatz.
Doch diesmal bleibt die Suche leider erfolglos. Die ganze Kueste ist offen und die Felsen fallen unter Wasser genauso senkrecht in die Tiefe wie sie darueber aufragen. Was nun, sprach Zeus? Wir lassen uns treiben, in der Hoffnung, dass der Squall weiterzieht und wieder Windstille einkehrt. Doch irgendwie ist heute nicht unser Glueckstag. Denn der Wind bleibt hartnaeckig und noch dazu aus Nordost. Damit ist die Kueste Wofohs eine Leekueste.
Wir koennen uns doch aber dieses Highlight Raja Ampats nicht einfach so entgehen lassen. Starrkoepfig fahren wir die Kuestenlinie nochmals ab. In zwei Schiffslaengen faellt die Wassertief von Null Meter auf ueber dreissig. Da der Wind nun aber doch ein wenig nachgelassen hat, versuchen wir es einfach mal. Wenigstens fuer ein oder zwei Stunden zum Schnorcheln muss es gehen. Danach koennen wir die sieben Seemeilen nach Batangpele fahren, wo wir eine todsichere Ankerbucht kennen.
Der Anker faellt auf 30 Meter, die Kette schrabbelt ueber das Geroell und LA GITANAs Heck kommt zehn Meter vor den Korallen am Ufer zum Liegen. Nicht gut fuer eine Nacht in instabilem Wetter aber gut genug, um eine oder zwei Stunden die Unterwasserwelt zu erkunden. So schnorcheln wir die gesamte Suedostkueste ab und sind begeistert. Korallen in allen Variationen und wieder mal grosse Mengen an Opfern, aeh Sardinen. Das muessen wir morgen nochmal mit Flaschen probieren.
Fuer heute packen wir unsere sieben Sachen und ziehen uns nach Batangpele zurueck. Auf halber Strecke kreischt dann entgegen aller Erwartungen doch noch die Angel. Hoffentlich ein Thun oder eine Regenbogenmakrele. Doch nichts dergleichen, nur ein doofer Barrakuda, von stattlichen Ausmassen, der bei uns aber leider ueberhaupt nicht auf der Speisekarte steht. Doch umsonst ist der Fisch nicht gestorben. Wir druecken ihn einfach einem der einheimischen Fischer in die Hand, die kurz vor unserer Ankerbucht mit Grundleinen nach kleinen Schnappern fischen. Der Fischer strahlt uebers ganze Gesicht. So viel Protein faengt er hier am Riff wahrscheinlich in einer ganzen Woche nicht.
Bild des Tages:
Das sieht nicht gut aus: die Inseln von Wofoh und das squallige Wetter