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Montag 20. September 2010

Vorgezogener Geburtstag

Unser Standort: Vor Anker vor Oinafa, Rotuma, Fiji

 

Wow, zu Volkers morgigen Geburtstag haben sich alle unseren Bekannten hier in Oinafa nochmal mächtig was einfallen lassen. Zum einen hatten ja schon die Behörden ein Auge zugedrückt und uns die Genehmigung erteilt, erst morgen auszulaufen, obwohl unser Visum für Fiji heute um Mitternacht abläuft.

 

Doch die Krönung kam, als wir uns auf einen kleinen Rundgang durch Oinafa begaben, um uns von den Leuten zu verabschieden, die wir hier kennengelernt hatten. Schon am ersten Stopp, bei dem wir uns neugierig über Sinn und Zweck der auf "Regalen" in der Sonne stehenden Kokosnüsse erkundigten, erlebten wir eine Überraschung.

 

Takorera, die Herrin über die Kokosnüsse, die wir bewunderten, stellt wie viele andere Rotumaner "home brew", selbst hergestellten Wein oder Likör aus tropischen Früchten her. Als sie erfuhr, dass morgen Volkers Geburtstag ist, ließ sie es sich nicht nehmen, uns eine Zweiliter Flasche des leckeren Getränks mitzugeben. "Don't worry, we just make another one", wiegelt sie alle Ablehnungsversuche ab. Das wird eine schöne Erinnerung an Rotuma sein, wenn wir damit anstoßen.

 

Und auch Filipe und Moto brennen nochmal ein Feuerwerk an rotumanischer Gastfreundschaft ab. Zunächst zeigt uns Filipe bei einem langen Fußmarsch in der brüllenden Hitze einige Sehenswürdigkeiten wie alte Grabdenkmäler und einen Süßwasserpool. Und da wir schon unterwegs sind, sammeln wir noch einen ganzen Rucksack voller leckerer Papayas ein.

 

Bei der Rückkehr an die Pier meint Filipe dann, dass wir auf keinen Fall heute Abend etwas kochen sollten. Er will unbedingt, dass Volker noch ein Abendessen mit rotumanischen Hummern bekommt. Wir sollen einfach um sieben Uhr auf die Pier kommen, er und Moto werden alles organisieren. Als wir zur vereinbarten Zeit zur Pier rüber fahren, kommt uns Filipe schon mit einem Schubkarren voller Essen, Teller etc. entgegen. Wir sollen uns schon mal hinsetzen, er komme gleich wieder.

 

Eine halbe Stunde später kommt er mit Moto, Brandon und Tupu im Schlepptau und einem Riesentablett frischer Hummer zurück und wir verbringen einen herrlichen Vorgeburtstag und Abschiedsabend unter dem beinahe vollen Mond und dem Kreuz des Südens mit den Vieren. Es ist schon wirklich erstaunlich, wie gut wir uns mit Moto und Filipe verstehen. Es ist tatsächlich so, als hätten wir alte Freunde wiedergefunden.

 

Bild des Tages:

 

Die Kokosnüsse werden mit Meerwasser und einigen Chilis gefüllt und dann für drei Wochen in die Sonne zum Fermentieren gestellt. Aus dem Kokosfleisch entsteht dabei ein käsig schmeckender, weißlicher Brei, den die Rotumaner als Würze für Fisch verwenden. Es schmeckte zwar interessant, wir sahen aber keine echte Verwendungsmöglichkeit für uns und lehnten das Angebot, eine Kokosnuss mit Rotumaner Würzsauce mitzunehmen, dankend ab. Irgendwie sind wir dann doch eher Maggi gewohnt ;-)