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Mittwoch 05. Juni 2013
Unser Standort: In der Marina von Opua, Bay of Islands, Neuseeland
Heute haben wir die Diskussion und Wahrnehmung von Wetterfenstern um eine neue Dimension erweitert. Seit heute gibt es nun nämlich nicht nur mehr einfach "Wetterfenster" und "kein Wetterfenster". Ab sofort gibt es darüber hinaus "Muss-Fenster" und "Kann-Fenster".
Und dazu kam es so: Michaela ist seit gestern angeschlagen. Kopfhaut tut weh, Glieder schmerzen, Schlappheit, rauer Hals, Nasenjucken und Husten. Der Onkel Doktor und Schwester Michaela diagnostizieren einen aufziehenden grippalen Infekt und verordnen Schonung, Schonung, Schonung. Dazu Paracetamol und Aspirin, Vitamine in Tabletten und Nahrungsform. Doch am Abend geht es Michaela noch schlechter als am Morgen. Sie ist definitiv nicht auf dem Damm. Und das, wo doch am Donnerstag (also morgen) wieder eines dieser ominösen Wetterfenster aufgehen soll. Und da wollen ja nun wirklich alle los, die noch hier rumhängen.
Warten aufs Wetterfenster - Der Abfahrtstermin des Tages:
Sich krank und grippig auf See zu begeben, wenn man ohnehin für Seekrankheit anfällig ist, erzeugt naturgemäß nur begrenzte Vorfreude. Und so starren und stieren wir auf die Wettervorhersagen. Doch so sehr wir auch hoffen, bangen, herbeiwünschen, es tut sich kein anderes Fenster auf als dieses mit Abfahrtstermin morgen. Freitag ist der Wind schon wieder zu schwach zum Segeln und am Samstag bildet sich nördlich von Neuseeland ein Tief. Wer dann nicht bereits auf 30°S ist, bekommt im besten Fall leichten Wind auf die Nase, im schlimmsten Fall kräftig eins auf die Mütze.
Schlecht, ganz schlecht. Wie bekommen wir Michaela bis morgen nur wieder auf den Damm? Um der darniederliegenden Skipperin ein wenig Druck beim Extrem-Gesundwerding zu nehmen, beschließen wir folgendes: Sollte sich das morgige Wetterfenster als unschlagbar, als bestes der letzten Wochen, als geradezu ideal erweisen, dann nehmen wir es. Egal wie es der Skipperin geht. Ein solches Wetterfenster heißt ab sofort "Muss-Wetterfenster". Man muss es einfach nehmen, selbst wenn einem gerade eben erst der Unterschenkel amputiert worden wäre. Ist es jedoch so ein durchschnittliches Fenster, bei dem nichts Gefährliches, aber auch kein besonders günstiger Wind vorhergesagt wird, dann ist es ein "Kann-Wetterfenster". So ein "run-of-the-mill" Fenster kann man nehmen, muss man aber nicht. Man verpasst nichts. Ein solches Fenster kommt garantiert in den nächsten 10 Tagen noch einmal.
Bild des Tages:
Ein verregneter Tag wie heute passt so richtig zur Grippe, beschert uns aber auch diesen schönen Regenbogen