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Freitag 11. Januar 2013
Unser Standort: Vor Anker in der Putiki Bay, Waiheke Island, Neuseeland
Bei unserem Rundgang durch Ostend, dem kleinen Ort hier in der Bucht, wo wir auf der Suche nach dem Supermarkt und den angekündigten Delikatess-Läden auf der Belgium Street waren, entdeckten wir einen Autovermieter. Die "Delikatess"-Läden entpuppten sich als nicht existent, dafür war der Countdown Supermarkt umso größer und bestens sortiert, ohne Preisaufschlag! Hier hatten wir uns gleich für die Inselrundfahrt mit frischem Obst & Tomaten eingedeckt, was wir eine Weile nicht mehr hatten. Endlich gibt es Sommerfrüchte wie Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Kirschen, Himbeeren usw. Wir wissen schon gar nicht mehr, wie das schmeckt! Zusammen mit der Kira-Crew hatten wir ein Auto reserviert, das uns pünktlich wie verabredet zur Verfügung stand. Die Waiheke Immobilien-Rundtour konnte beginnen...
Zu sehen gibt es nicht viel auf Waiheke, außer viele große Häuser, teilweise Paläste, die auf den Hügeln stehen und Millionen Dollar kosten. Dazu gibt es ca. 30 Weingüter, wo man Wein verkosten und essen kann. Waiheke wird auch "Wein-Insel" genannt und behauptet von sich mediteranes Klima zu haben. So landen wir auf einem Weingut, das in einer amphitheater ähnlichen Umgebung, mitten in den Weinbergen, zum Weinprobieren einläd. Als eines der ältesten Weingüter hier in Waiheke werben sie damit, dass sie das erste Weingut sind, dass mediterane Weinsorten wie Montepulciano & Tempranillo anbauen. Wir sind überrascht, wieviele Weinsorten sie anbieten, wo doch die Größe der Weingüter hier eher klein ist. Von Weingut kann man hier sowieso nicht wirklich sprechen. Wir sehen eine Lagerhalle, ein paar Tische im Freien, eine Theke für die Weinverkostung, aber keinen Keller, keine Fässer, keine Presse usw. Wo machen die ihren Wein? Bei der Probe der 5 Weinen (5$) erfahren wir eine ganze Menge über neuseeländische Weine. Und dass sich hier mehrere Weingüter hier auf der Insel die Weinkellerei teilen. Ein Weingut wie wir es aus Europa kennen, gibt es hier nicht. Ein Weingut auf Waiheke hat Eventcharacter. Weinprobe mit exklusivem Essen, fantastischem Blick usw. ist das Geschäftsmodell, nicht Weinverkauf. Hier wird geheiratet oder Feste gefeiert oder die vielen Besucher zu teuren Weinprobe animiert. Es gibt sogar Busse, mit denen man Weingut-Hopping machen kann. Sie fahren in einer Rundtour die meisten Weingüter an und man kann ein- und aussteigen sooft man will. Oder man bucht gleich eine Wein-Tagestour mit geführten Weinproben & Lunch.
Auf Waiheke wohnt viel Geld! Das kann man den Immobilienpreisen entnehmen, die für Häuser hier aufgerufen werden. Und an der Größe dieser Häuser, die "for Sale" sind. Wir fahren alle Straßen mit "scenic views" ab, schauen uns sämtliche Wohngebiete an, klappern noch weitere Weingüter ab (ohne Weinprobe) bis wir das Konzept verstanden haben. Waiheke Island, das kleinste Weinanbaugebiet Neuseelands, das Ausflugs- und Wochenendziel betuchter Auckländer und Weinlieferant für die auf der Insel wohnenden Millionäre. Clevere Idee, die offensichtlich gut funktioniert, wenn man die Vielzahl der Fähren sieht, die täglich Waiheke anlaufen! Uns hat die Inselrundfahrt gut gefallen, gerade weil es so ganz anders war, als auf Great Barrier Island, wo die Natur im Vordergrund steht! Nur eines haben wir immer noch nicht verstanden - wie die Neuseeländer ein solch hohen Lebensstandard finanzieren. Vielleicht finden wir es noch heraus.
Bild des Tages:
Herrlicher Blick vom Weingut auf unsere Ankerbucht, wo die Rebstöcke an Steilhängen angebaut sind, damit sie möglichst viel Sonne und möglichst wenig kalten Südwind ab bekommen. Nordhang ist hier die beste Lage!