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LOGBUCH

Dienstag 31. Januar 2006

Lost and Found

Unser Standort: Vor Anker in Anse Marcel, St. Martin

Auf der Homepage auch die beiden Links mit Positionsreportern beachten

 

Jetzt liegen wir schon in einer wunderbaren, karibischen Bucht und anstatt Entspannen ist den ganzen Tag Action angesagt. Es fängt schon morgens an, nachdem wir die ganze Nacht wieder einmal quer zum Schwell lagen und dementsprechend die Nacht über erbärmlich rollten: Umankern und Ausbringen des Heckankers war angesagt. Also erstmal den nagelneuen Fortress-Aluminium-Anker zusammenschrauben und vorbereiten. Dann Anker auf, an den neuen Ankerplatz fahren, Buganker wieder runter und Ankerkette fast vollständig stecken. Dann den Heckanker hinten (sagt der der Name ja schon, oder?) über Bord und vorne wieder dichtholen.

 

Denkste. Der Heckanker hält zwar. Dafür ziehen wir den Buganker über den Grund mit Seegras. Also alles wieder rauf. Vorne hilft die elektrische Nakerwinsch, hinten nur Muskelkraft. Uff! Dann das ganze Manöver nochmal. Diesmal erwischen wir vorne anscheinend einen kleinen Sandfleck und alles hält, kaum dass 2 Stunden rum sind. Na dann erst mal Mittag essen.

 

Anschließend geniessen wir ein wenig die Sonne und hadern damit, dass wir aufgrund des Ankermanövers soviel Zeit verloren haben, die wir gerne mit Schiffs-Instandhaltung verbracht hätten. Wir werkeln dennoch ein wenig und es kommt wie es kommen muß. Urplötzlich ein Krach, dann Platsch. Nochmal ein Bums mit anschließenden Platsch. Mist! Zwei Plexiglasscheiben, die als Austausch für unsere Fenster vorgesehen waren, haben die Flucht ergriffen und sich ins Wasser verabschiedet. Volker packt seine Schnorchelausrüstung und taucht hinterher. Nach dem dritten Tauchgang auf 4m gibt er entnervt auf. Ohne Tauchflasche sind die Scheiben nicht zu finden, denn das Wasser ist so trübe von Sedimenten, dass man kaum 1m weit sieht. Also wird das volle Tauchgerödel ausgepackt. Auch Edgar von der Morgi ist nicht zu bremsen und beteiligt sich mit voller Scuba-Ausrüstung an der Suche. Beim Abtauchen sieht Volker dann die Hand nicht mehr vor Augen und spürt den Grund an den Knien, bevor er ihn sieht. Ganz schön schwierig in dieser Suppe die Orientierung zu behalten und systematisch den Grund abzusuchen. Irgendwie gelingt es dann aber doch und wir können beide Scheiben wieder bergen. Glück gehabt!

 

Anschließend steht ein Landausflug auf dem Programm. Die Marina hinter der schmalen Einfahrt entpuppt sich als sehr malerisch, aber auch als extrem wenig belebt. Schade, denn die Landschaft ist wirklich schön. Die beiden Hotelanlagen, durch die wir spazieren sind dann leider ähnlich tot wie die Marina und wir können nicht einmal den geplanten Espresso einnehmen. Dann eben wieder zurück aufs Schiff und gemeinsam mit der Morgi-Crew eine Pina Colada zum Sundowner einnehmen. Jens und Just sei Dank, ist das Cocktail-Mixen inzwischen eine unsere Passionen geworden. Und im tropischen Ambiente hier macht es wirklich Spass, leckere Sundowner zu geniessen.

 

Beim abendlichen Grillen auf dem Bordgrill passiert uns dann das nächste Mißgeschick. Eine Windbö befördert unser Grillbesteck auf direktem Wege ins Wasser. Ein leises Platsch war alles, was wir hörten. Das heißt also morgen früh nochmals das ganze Tauch-Gelersch auspacken und auf Gabel und Zange-Suche gehen. Und das bei der Sicht unter Wasser. Vielleicht begegnet uns dann wenigstens eine der Schildkröten, die hier die ganze Zeit rumpaddeln und immer wieder asthmatisch an der Oberfläche nach Luft schnappen.

 

Bilder des Tages:

- Zwei glücklihe Schatzsucher mit Plexi-Scheiben

- Die pittorek gelegene Marina Lonvilliers

- Ausgestorbenes Luxus-Hotel

- Julien, der Ara des Hotels, macht uns viel Freude und Volker Angst...