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Donnerstag 04. Oktober 2012

Wegelagerei in Kadavu

Unser Standort: Vor Anker in der Bucht von Naqara, Fiji Islands

 

Im Konvoi ging es heute morgen bei recht schlechter Sicht von Nabawalou nach Naqara. Die Crews der Yachten Drifter, Kira von Celle und LA GITANA wollten unbedingt die Mantas besuchen gehen, die hier auf einer vorgelagerten Insel quasi heimisch sein sollen.

 

Die Bucht von Naqara selbst hält keinem Vergleich mit Nabawalou stand. Kunststück. Nabawalou hat es schließlich auch in die Top Ten unserer schönsten Ankerplätze geschafft. Dramatische Landschaft, gut geschützt, perfekt haltender Ankergrund, schöne Schnorchelgründe nahebei, ein kleines Dorf mit überaus freundlichen und offenen Fijianern und auch noch die Möglichkeit, von der Plantage ein wenig frisches Obst und Gemüse einzutauschen. Dass es hier auch noch Internet gibt, wenn auch gaaaaannnnzzz laaaaaaaaannnnggggssssaaaaaaammm, gibt einen zusätzlichen Pluspunkt.

 

Nun sind wir aber wie erwähnt in Naqara und die drei Herren der Schiffe setzen sich ins Dinghi, um den Manta-Spot auszukundschaften. Der liegt hinter einer kleinen Insel mit goldgelbem Sandstrand und riesengroßen Felsbrocken. Schön wäre es, bei ruhigem Wetter hier mal zu ankern, sinnieren die Skipper. Das Wasser ist glasklar und die Szenerie erinnert ungemein an die Seychellen, an La Digue.

 

Dann sind wir an der Inselspitze angekommen und wollen gerade die Masken aufziehen, als ein Boot mit drei Gestalten auf uns zuhält. Uns schwant schon, was gleich kommen wird. Und tatsächlich: die drei Jungs machen uns recht unfreundlich darauf aufmerksam, dass die Insel und die Mantarochen zu ihrem Dorf auf der Insel Buliya gehören. Da sollen wir gefälligst hinfahren, Sevusevu machen (wäre ja nicht das Problem) und dann 40 Dollar pro Person fürs Manta-Gucken bezahlen. Gerne könnten sie auch jetzt gleich abkassieren und das Kava mitnehmen.

 

Uns steht allen Dreien der Mund offen. So unfreundlich wurden wir hier in Fiji bisher noch nie empfangen. Und 40 Dollar sind ein verdammt stolzer Preis in einem Land, in dem der durchschnittliche Stundenlohn nicht einmal drei Dollar beträgt. Fiji-Dollar wohlgemerkt! Wir lächeln die Jungs an und teilen ihnen mit, dass Fiji wunderschön sei und es so viele schöne und freundliche Inseln gebe. Die Ironie ist an die Jungs zwar verschwendet. Aber unterstützen müssen wir diese Wegelagerei ja nun nicht auch noch. Dann dürfen sie eben gerne selbst ihre Mantas anschauen, wir fahren zurück.

 

Wir wurden ja schon mehrfach davor "gewarnt", dass in Kadavu an mehreren Stellen so hingelangt wird und die Dörfer nicht wirklich yachtfreundlich seien. Auch kein Problem. Dann fahren wir morgen wieder alle zurück nach Nabawalou und wettern dort das angekündigte Schlechtwetter ab. Und zu reparieren gibt's da auch noch jede Menge...

 

Bild des Tages:

 

Auch das Paradies hat seinen Preis. In unserem Fall wären für 6 Personen 240 Fijidollar Schnorchelgebühr angefallen. Das sind dann immerhin auch über 100 Euro. Ob's das Geld wohl zurückgegeben hätte, wenn die Mantas grade nicht zu sehen gewesen wären??