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Samstag 07. Mai 2011

Das fuenfte Mal

Unser Standort: Unterwegs von Majuro, Marshall Inseln, nach Lautoka, Fiji - Tag 5

 

Noch zu segeln: 1.123 sm

Bereits gesegelt: 486 sm

Etmal: 124 sm

 

Findet Ihr nicht auch, es klingt wie ein Krimi von Edgar Wallace oder Alfred Hitchcock: Das fuenfte Mal, Die 38 Stufen, Der Moerder mit dem Seidenschal.

 

Dabei gab es heute schlicht und ergreifend etwas zu feiern auf LA GITANA. Aber nicht das, was Ihr denkt. Denn die Nacht war wieder zum Davonlaufen.

 

Waehrend das Wetter tagsueber einigermassen ruhig und stabil ist, bricht jeden Abend mit Sonnenuntergang das Inferno los. Sobald die Hitze des Tages nachlaesst, kann die Atmosphaere die riesigen Mengen Wasserdampf nicht mehr halten und gibt sie in Form von Squalls, also Gewittern ohne Blitz und Donner wieder ab. Doch die Squalls, die uns hier jede Nacht heimsuchen, sind nicht die Standardmodelle, die man so aus der Karibik oder anderen Gegenden im Pazifik kennt. Keine Spur davon, dass der Wind nur an der Vorderseite des Squalls kurz boeig auffrischt, mit einsetzendem Regen und im Squall dann aber recht schnell nachlaesst und der Squall in 15 bis 30 Minuten weggezogen ist.

 

Hier toben Premium-Squalls. Die koennen alles ein bisschen besser, schneller, laenger. Der Wind frischt nicht nur vor dem Squall auf, sondern auch im Squall ist man nie sicher, dass der Wind immer noch und immer noch zunimmt. Und Ausdauer haben diese Squalls hier. Ein einzelner kann uns schon einmal knapp drei Stunden auf Trab halten. Es wirkt dann, als habe er sich an unserer Mastspitze verheddert und wir werden ihn einfach nicht mehr los. Dabei sind einfach nur die Ausmasse dieser Squalls gigantisch. Manchen haben einen Durchmesser von zwanzig Seemeilen oder mehr, wie wir auf dem Radar feststellen koennen. Das sind richtige, kleine Mini-Hurricans!

 

Im Prinzip waere das nun nicht so besonders schlimm, man koennte ja die Segel entsprechend reffen. Aber da man staendig davon ausgehen muss, dass mit der aktuellen Windstaerke das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, haben wir permanent zu wenig Segelflaeche oben und machen daher zu wenig Fahrt. Das heisst, nicht nur wird der Trip nach Fiji laenger als geplant dauern. Durch die geringe Fahrt wird LA GITANA vielmehr auch in den bis zu drei Meter hohen und chaotischen Wellen hin und hergeworfen. Im woertlichen Sinne zum K...

 

Aber zurueck zum Feiern: Zum fuenften Mal auf unserer Reise haben wir heute mit LA GITANA den AEquator ueberquert! Und das ist auch nach 27.000 sm im Kielwasser immer wieder ein besonderes Erlebnis. Wie viele werden es wohl in Zukunft noch werden?

 

Bild des Tages:

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Auch bei der fuenften AEquatorueberquerung opfern wir Rasmus einen grossen Schluck, um ihn gutmuetig zu stimmen und ihm die Squallerei auszutreiben. Vielleicht sollten wir einfach die ganze Buddel Vodka reingiessen...