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Donnerstag 22. November 2012

Erste Entdeckungen

Unser Standort: In der Opua Marina, Bay of Islands, Neuseeland

 

Also mal ganz ehrlich: Das mit dem Wetter hier ist ein grosser Mist. Seit Tagen regnet es ohne Unterlass. So ein fieser Schnürlregen, wie man in Bayern sagt. Und kalt ist es obendrein. Kein Wunder, wenn man keine Sonne sieht. Dass es aber Nachts nun in den nächsten Tagen auf 9°C abkühlen soll, ist eine echte Zumutung. Schon jetzt ziehen wir die dicksten Decken, die wir an Bord haben, bis zur Nasenspitze hoch. Da bleibt uns dann wohl nur noch, Handtücher obendrauf zu packen. Oder eben im Fleece-Pulli zu schlafen. Eine Zumutung ist das. Und die Gegend hier schimpft sich subtropisch. Aber wahrscheinlich bedeutet das, dass es nicht so warm wie in den Tropen ist, es dafür aber mehr als doppelt so viel regnet.

 

Den Kiwis (Eingeborene Neuseelands mit englischen Genen) macht das hingegen überhaupt nichts aus. Während wir froh sind, ein paar lange Hosen anzuhaben, schlapfen die bleichgesichtigen Rothaarigen mit kurzen Hosen und in Flip-Flops durch den Regen. Man kann den Sommer auch erzwingen. Oder den Winter ignorieren. Für uns ist dagegen die heiße Dusche am Abend im Marinagebäude die Errettung aus der Winterstarre. Für den Gegenwert von 3 Euro kann man sich wenigstens für ein paar Minuten im heissen Wasserdampf aufwärmen. Hätte auch nicht geschadet, wenn die Dusche im Marinapreis inbegriffen gewesen wäre.

 

Doch genug mit dem Gemotze übers Wetter. Als Entschädigung haben wir Gundula und Thoralf von der SY Wigwam kennengelernt - bzw. sie uns. Und sie haben uns gleich eingeladen, mit ihnen auf eine kleine Erkundungstour nach Kerikeri und Umgebung mitzukommen. Vor ein paar Tagen haben sich die beiden ein Auto gekauft, um mit Thoralfs Eltern Neuseeland ein wenig abzufahren. Und da es ein schön geräumiger achtsitziger Van ist, kamen wir in den etwas überraschenden Genuss, einen Ausflug in die nächstgelegene größere Stadt zu machen. Dazu muss man nämlich wissen, dass es in Opua genau die Marina, ein paar Dienstleister und sonst nichts gibt. Für den nächsten Supermarkt muss man schon 10km fahren. Für den nächsten grossen Supermarkt in Kerikeri eine gute halbe Stunde. Und öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier keine.

 

Der Ausflug wurde in jedem Falle sehr nett. Nicht nur konnten wir unsere Kommunikation wieder herstellen (siehe unter Kontakt), wir fanden auch die Zeit, die ersten Streifzüge durch das Angebot der hiesigen Supermärkte zu machen. Das Angebot war nach der kulinarischen Diaspora in Fiji geradezu überwältigend. Die Preise aber leider auch.

 

Doch davon liessen wir uns nicht entmutigen und unternahmen noch gemeinsam mit der Crew von Wigwam einen Ausflug mit Wanderung zum ältesten Gebäude Neuseelands und dem naheliegenden Wasserfällchen. Schön war's, sich mal wieder richtig die Füße zu vertreten.

 

Bild des Tages:

 

Eines von Neuseelands meistfotografierten Motiven mal anders. Im Vordergrund eine der vorwitzigen hiesigen Möwen. Im Hintergrund die sogenannte "Mission Station" bzw. das "Kemp House", Neuseelands ältestes Steinhaus. Mit einem Alter von noch nicht einmal 200 Jahren, können Europäer darüber nur müde lächeln. Toll war der Ausflug im Nieselregen aber dennoch!