Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
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Freitag 25. Juli 2014
Unser Standort: Vor Anker in „outer sanctum“, Malakal Harbour, Koror, Palau
Die Wettergurus sind sich heute sicher, dass die Palau-Circulation, die jetzt südöstlich von Palau ist, sich noch heute in Bewegung setzt und über Palau nach Norden oder Nordwesten geht. Es soll ab dem Nachmittag blasen und na klar, viel regnen. Heute Morgen haben wir noch einigermaßen gute Sicht und die Tide ist günstig. Also vertrödeln wir keine Zeit, stornieren unseren wöchentlichen Einkauf in der Stadt und werfen die Leinen los. Um auf den sogenannten Sturm-Ankerplatz zu kommen, müssen wir über eine Riffbarre, die bei Niedrigwasser nur 2,50m tief ist, also nur 40cm Wasser zwischen Kiel und Riff wären. Die Ankerbucht ist wieder ein Loch, aber ein deutlich kleineres, umgeben von Mushroom-Inseln, die sogar den Blick auf den Hafen versperren. Man fühlt sich wie draußen in den „Rock Islands“, für die man ja ein Permit benötigt. Vielleicht hätten wir hier viel früher herkommen sollen, denn es ist wirklich schön hier! Wenn es nur nicht so schütten würde!
Kaum hatten wir den Anker geworfen und sturmfest eingefahren, ging der Regen los, doch der Wind blieb aus. Es ist totenstill, kein Blatt bewegt sich. Komisch! Ja, ja, wir kennen die Ruhe vor dem Sturm, aber trotzdem, komisch ist es schon. Gestern noch Starkwind, jetzt NULL Wind. Weil sich fast alle Yachten auf einen sicheren Sturm-Ankerplatz begeben haben? Bleibt es deshalb jetzt ruhig? Vielleicht haben sich die Gurus doch geirrt und es passiert nichts?!! Wir packen zum ersten Mal seit Langem das Ölzeug aus und fahren mit dem Dinghi zu Sam’s an Land. Volker braucht Internet und Michaela frisches Obst & Gemüse. Beim Obsthändler, der gerade eine Lieferung für Sam‘s „Live abord-Tauchboot“ gebracht hat, erstehen wir zwei Papaya und eine große Wassermelone. Billig ist was anderes! Aber frisch geerntet versichert man uns. Hoffentlich! Im Minimarkt gibt es heute tatsächlich auch ein bisschen lokales Gemüse, sodass wir die nächsten Tage problemlos auf LA GITANA den Sturm abwettern können.
Falls der tatsächlich kommt. Bis zum späten Nachmittag ist es ruhig, wie auf dem Ententeich und der Dauerregen störte noch nicht einmal. Aber es war klar, dass das so nicht bleiben wird. Wie üblich setzt der Wind mit der Nacht ein. Pünktlich zum Abendessen fängt es an zu pfeifen. Jedoch aus der ganz falschen Richtung. Es hieß, dass wir Südwestwind bekommen und nicht Nordwind! Gut, dass wir eine Landleine ausgebracht hatten, die uns hinter einer kleinen Insel halten sollte, damit wir noch weniger Südwestwind abbekommen. Da wir aber jetzt nicht im Wind liegen können, kommt der Wind von hinten. Ganz schlecht! Denn auch der Regen kommt von hinten ins Cockpit gepeitscht und die Windböen, die über die Insel hinter uns kommen, legen LA GITANA mächtig zur Seite. Wie lange werden wohl die Bäume halten, an den Volker die Landleine festgemacht hat??? Jetzt können wir nur hoffen, dass der Wind möglichst schnell dreht, sonst haben wir heute Nacht ein Problem!
Bild des Tages:
Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm, aber es sieht bereits sehr dramatisch aus. Fast schon unheimlich! Es geht sicher bald los…