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Dienstag 11. März 2014

Wenn’s läuft, dann läuft‘s

Unser Standort: Auf dem Weg vom Nukuoro Atoll ins Puluwat Atoll, Mikronesien

 

Noch zu segelnde Strecke: 217sm

Bereits zurückgelegt: 203sm

Etmal: bescheidene 121sm

 

Wer bei der Überschrift an das halbwegs ordentliche Etmal von heute denkt, liegt leider falsch. Vielmehr haben wir gerade (mal wieder?) eine richtige Pechsträhne, die uns die Haare raufen lässt. Egal, was wir anfassen, geht kaputt. In die lange Liste, die ja erst um den Pinnenpiloten verlängert wurde, reiht sich seit heute auch noch die Seewasserpumpe unseres bisher so zuverlässigen Perkins-Diesels ein.

 

Als wir den Motor zum Laden der Batterien starten, pumpt er kaum Seewasser durch den Filter. Wo sonst das Wasser nur so durchgurgelt und vorbeizischt, bildet sich jetzt nur ein lahmer Strudel. Aber immerhin: ein wenig Wasser kommt noch. Hoffentlich genug, um übermorgen durch den Pass ins Puluwat Atoll zu kommen, ohne den Motor zu überhitzen. Um den Impeller zu schonen, der vermutlich ein paar seiner Flügel verloren hat und wahrscheinlich die Ursache für den zu geringen Wasserfluss ist, schalten wir den Motor jetzt sicherheitshalber ab. Denn auf Impellerwechsel auf hoher See haben wir gerade keine große Lust. Dazu geht das Teil bei unserem Motor viel zu schwierig aus dem Pumpengehäuse raus. Das muss also bis Puluwat warten. Stattdessen knattert nun der Generator auf dem Seitendeck.

 

Seglerisch waren der Tag und die Nacht dagegen einigermaßen erträglich. Gestern Abend ging der Wind nach Sonnenuntergang etwas hoch und drehte auf Nordost wie vom Wetterbericht befohlen. Nachdem wir zuvor mit unter drei Knoten dahingedümpelt waren, schossen wir fortan mit 7 Knoten über die Wellen. Endlich mal wieder ein feiner Ritt, den LA GITANA so richtig zu genießen schien. Wie ein Rasiermesser zog sie ihre Bahn gen Nordwesten. Das waren die ersten 24 Stunden guter Segelwind seit Vanuatu! Wurde ja auch mal wieder Zeit.

 

Nachdem uns auf der Funkrunde am Abend dann allerdings Berichte von den Yachten hinter uns erreichten, wonach immer wieder Squalls über sie drüber gezogen sind, refften wir das Vollzeug ein wenig runter. Wir waren ja ohnehin zu schnell und hätten fast die ganze Nacht von Mittwoch auf Donnerstag beigedreht vor Puluwat verbringen müssen. Und das bei einem vorhergesagten Passatschub von bis zu 25 Knoten und drei Meter Welle. Noch sind wir nicht da, noch kann viel passieren…

 

Bild des Tages:

So friedlich wird’s wohl nicht bleiben, wenn man dem Wetterbericht Glauben schenkt. Aber sollten wir das überhaupt noch tun? Hat er uns dazu einen Anlass gegeben in den letzten Wochen und Monaten??