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Mittwoch 11. Dezember 2013
Unser Standort: Vor Anker vor dem Dorf Bosoria am Südpass des Nuguria Atolls, Papua Neuguinea
Unsere Anwesenheit bei der Schulabschlussfeier hat bei den Kindern und Jugendlichen wohl die schlimmsten Hemmungen beseitigt. Als wir nämlich am Morgen an Bord bleiben, um ein paar Sachen zu reparieren, die wir gestern bei den Einheimischen eingesammelt hatten, drehte ein Kanugeschwader nach dem nächsten seine Runden um LA GITANA.
Recht schüchtern hängen die Kindern dann an der Seite oder am Heck von LA GITANA und eine Unterhaltung auf Englisch ist so gut wie nicht möglich. Und das selbst bei den älteren Kindern, die laut Oberlehrer alle Unterrichtsstunden auf Englisch absolvieren. Scheint, der Fremdsprachenunterricht in Nuguria bzw. PNG sei ähnlich effizient wie in Frankreich, meint Michaela frech.
Ein paar besonders Naseweise von den Kids versuchen still und heimlich auf unsere Badeplattform zu klettern und dort zu sitzen. Doch ohne vorherige Genehmigung wollen wir niemanden dazu ermuntern, auf LA GITANA zu kommen. Also besteht unser Job eine ganze Weile darin, erzieherisch tätig zu sein und die Kinderkanus davon zu überzeugen, dass diese Yacht unser zuhause ist und wir ja auch bei ihnen nicht so einfach ins Haus platzen. Das verstehen alle, aber ein Mädchen namens Nesein ist besonders hartnäckig und schafft es schließlich doch noch, eine ganze Weile auf unserer Badeplattform zu sitzen.
Als wir schließlich mit den reparierten Sachen an Land gehen, folgen uns natürlich alle Kinder und am Strand steht schon das Begrüßungskommando mit verschränkten Armen wie bei den „kleinen Strolchen“. Wir suchen Atua und den Oberlehrer Freddie auf, machen ein wenig „storiem“. Als wir uns zu einem weiteren Inselrundgang aufmachen wollen, erhält Atua den klaren Auftrag, uns zu begleiten und alle Fragen zu beantworten. So lernen wir schnell ein paar Ausdrücke in der hiesigen Sprache, die erstaunlich ähnlich zu Samoanisch oder Tuvalu ist. Vermutlich kamen die ersten polynesischen Siedler wohl von dort hierher.
Die Kinder, die am Nachmittag zu uns raus kommen, kommen dagegen nur aus Bosoria. Nachdem es aber am Morgen nicht so recht mit einem Besuch bei uns an Bord klappen wollte, probiert es Nesein nun mit Bestechung. Sie ist mit Betty erneut zu uns herausgepaddelt und hält uns nun strahlend vier große Trinknüsse sowie eine Flasche „Kareve“, aus Palmsaft gewonnenem „Honig“ hin. Auf die Frage, was sie gerne dafür tauschen möchte, radebrecht sie, dass sie gerne aufs Schiff kommen möchte. Dazu schaut sie uns mit großen, hoffnungsvollen Augen und einem schüchternen Lächeln an. Wie kann man da Nein sagen? Hoffentlich haben wir mit dem Besuch von Nesein und Betty nun nicht alle Schleusen an Kids geöffnet, die sich ihren Weg bis auf LA GITANA freikaufen möchten…
Bild des Tages:
Bisher war die Fachwelt ja sicher, dass die einzigen Pinguine in den Tropen auf den Galapagosinseln zu finden sind. Nun, wir müssen diese Theorie endgültig widerlegen, denn heute Morgen waren definitiv ein paar tropische Pinguine auf ihren Eisschollen zu Besuch bei LA GITANA. Die Hauptnahrung der Nuguria Pinguine besteht allerdings nicht aus Fisch, sondern aus Lollies, Candies und Cookies...