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Donnerstag 18. Juli 2013

Wie zerronnen, so gewonnen

Unser Standort: Vor Anker vor Analghowhat, Anatom, Vanuatu

 

Und es ist mal wieder Zeit für das liebe Wetter. Ja, ja, als Segler ist man halt schon ein bisschen darauf angewiesen, dass Wind und Wellen einem etwas gewogen sind. Und das ist heute und so wie es aussieht auch morgen noch nicht der Fall – zumindest was die Ankerbucht beim Vulkan Yasur auf Tanna angeht. Denn heute ist der Schwell mit knapp unter 4 Metern noch zu hoch und morgen soll der Wind gar ein wenig auf Ostnordost drehen, was Port Resolution absolut ungemütlich bis unhaltbar macht.

 

Also sitzen wir aufs erste hier fest. Denn auf den Mount Yasur, den zugänglichsten aktiven Vulkan der Welt werden wir nicht verzichten. Der Feuerspucker ist schließlich eines der absoluten Highlights Vanuatus.

 

Was also tun mit zwei verlorenen Tagen? Vor allem wenn es auch noch schlechtes Wetter mit dichter Wolkendecke, permanentem Nieselregen und Depressionsfaktor 10 gibt. Ganz einfach! Wir drehen sie in zwei gewonnene Tage um und fangen zu basteln und zu reparieren an. Schließlich müssen die auf der Überfahrt von Neuseeland nach Vanuatu abgerissenen Solarpaneel-Halterungen noch erneuert werden. Und wenn wir das heute und morgen erledigen, haben wir in Port Vila zwei Tage mehr frei, um auszugehen.

 

Also frisch fromm fröhlich frei in die Hände gespickt und erstmal alles ausgeräumt, um an die an Bord verbliebenen Alu-Profile ranzukommen. Und da damit gerade auch die hinterste Ecke der Backskiste im Cockpit zugänglich ist, wird auch gleich noch die vorgestern Nacht gerissene Gurtband-Rolle repariert und mit einem neuen Gurtband versehen.

 

Anschließend schwingt Volker den halben Tag die Eisensäge und die Flex. Michaela ist als Gegengewicht, mobiler Schraubstock und zwangsverpflichteter Handlanger im Einsatz. Und am Abend sind die Profile für die Verstellmechanismen tatsächlich fertig. Nebenbei haben wir auch noch neue Inventarlisten für die Backskiste und einen Teil des Werkzeug- und Ersatzteilschapps erstellt. Vielleicht finden wir dann die Sachen einfacher, die wir (genauer gesagt Volker) immer wieder sucht.

 

So, und jetzt kam gerade auch noch ein Funkspruch von Patricia und Michel auf der Rehab rein. Sie sind in Port Resolution angekommen und der Schwell sei mörderisch. Wir sollen auf gar keinen Fall schon morgen kommen. Na dann. Mal wieder alles richtig gemacht.

 

Bild des Tages:

Wenn es auch sonst wenig freudige Ablenkung heute gab – der Sonnenuntergang hat uns für so einiges entschädigt.