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Freitag 16. November 2012

Troedeln gibt’s nicht

Unser Standort: Unterwegs von Fiji nach Opua, Neuseeland - Tag 6

Noch zu segeln: 517sm

Bereits zurueckgelegt: 605sm

Etmal: 114sm

 

Friedlich praesentiert sich die Strecke von Fiji nach Neuseeland bisher fuer uns. Und wir lassen uns von der angenehmen Stimmung im windstillen Hochdruckkern ein wenig anstecken. Ach, warum denn so eilig? Wir koennten doch auch ganz gemuetlich mit zwei oder drei Knoten Richtung Ziel duempeln. Ist doch alles ruhig, oder?

 

„Getroedelt wird auf der Strecke hier nicht!“, schallt es uns daraufhin etwas barsch aus der Kurzwellenfunke entgegen, als wir unsere „Treiben-Lassen-Stimmung“ laut auf dem Wetternetz zu aeussern wagen. Die „alten“ und erfahrenen Neuseelandfahrer sind ueberhaupt nicht der Meinung, dass man hier draussen langsam und gemuetlich macht, solange die Bedingungen ruhig sind und man genuegend Diesel an Bord hat. Viel zu schnell wird man sonst von einem der im Paar-Tage-Rhythmus heranziehenden Sturmtiefs ueberrascht und hat statt angenehm sanften Winden, fiese Suedstuerme mit Wellen bis 5 Meter gegenan.

 

Das brauchen wir nun wirklich nicht und so bleibt unser bewaehrter Perkins-Diesel am Laufen und schiebt uns mit knapp 6kn Richtung Ziel. Vielleicht noch 12 Stunden lang muss er laufen, dann sind wir durch den Hochdruckkern durch und sollten mit einer durchziehenden Front einen guenstigen Nordwestwind finden. Wir koennen uns jetzt schon vorstellen, dass aus dem guenstigen dann schnell ein unguenstiger, dann ein ungemuetlicher und schliesslich ein nervenaufreibender Wind werden kann. Also Finger weg vom Gaspedal und weitermotoren.

 

Das war’s dann auch schon mit den Aufregern des Tages, sieht man von einem wirklich spektakulaeren Sonnenaufgang ab. Und da uns so langweilig war, fuehrten wir noch eine Forschungsarbeit in Sachen treibender Bimsstein aus, indem wir einen handballgrossen Findling aus dem Wasser fischten. Etwas ueberrascht waren wir ueber die Groesse des darauf befindlichen Biotops: Zwei recht grosse Krebse, die sich nicht weiter von uns beeindrucken liessen und einfach weiter das anhaengende Plankton muepfelten. Dazu eine ganze Armee an Entenmuscheln in den unterschiedlichsten Altersklassen und feinste Algen. Haetten wir ein Mikroskop an Bord, haetten wir wahrscheinlich noch jede Menge weiterer Mikroorganismen finden koennen.

 

Bild des Tages:

 

Das Biotop des aufgelesenen Bimssteins und ein Eindruck von der Groesse der treibenden Bimssteinfelder.