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Samstag 08. November 2008

Wie ausgestorben

Unser Standort: Unterwegs von American Samoa zum Kanton-Atoll, Kiribati - Tag 6

Noch zu segeln: 157sm

Bereits gesegelt: 578sm

Etmal: 79sm

 

Das Meer hier ist wirklich unheimlich ruhig und leer, fast möchte man sagen leergefegt. Seit wir unterwegs sind, haben wir kein Schiff gesehen, nur einmal Delphine und nur hin und wieder Vögel. Die sonst für den Pazifik so charakteristischen Vogelschwärme, die jagende Thunfische anzeigen, haben wir nur einmal gesehen. Und auch das Wasser hat sein tiefes Indigoblau verloren, es ist einem eher ententeichartigen Grün gewichen.

 

Ganz offensichtlich sind wir in einer wirklich abgelegenen, unwirtlichen Gegend des Pazifiks. Allerdings wundert uns das ein wenig, denn es gibt hier in der Nähe doch eine Reihe unbewohnter Atolle, die normalerweise beliebte Brutstätten der Seevögel sind. Oder liegt es an der Jahreszeit? Im Moment ist die Übergangszeit zwischen nördlichem und südlichem Sommer und der Beginn der Zyklonsaison im Südpazifik. Vielleicht erlahmt zu dieser Zeit hier alles Leben und die Seevögel sorgen auf den Inseln für ihren Nachwuchs?

 

Uns jedenfalls gefällt die Segelei in der Übergangszeit nicht so toll: Erneut ein Negativ-Rekord beim Etmal. Der Wind ist immer noch schwach und kommt aus Nordnordost und heute Nacht hatten wir noch einen Squall nach dem anderen. Kein Wind, schwere Böen, Regen, kein Wind, Regen, schwere Böen. Auch eine Möglichkeit sich die Nacht um die Ohren zu schlagen anstatt zu schlafen...

 

Bild des Tages:

Unschuldig stehen heute am Mittag wieder die Passatwolken am Himmel. Wie? Große Squalls gestern Nacht? Nein, kann eigentlich nicht sein! Wir sehen doch so unschuldig aus, wir Wattebäuschchen!!