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Donnerstag 26. Dezember 2013

Weihnachtsfeier

Unser Standort: Vor Anker vor dem Dorf Bosoria, Nuguria Atoll, Papua Neuguinea

 

So gut die Schulabschlussparty hier in Nuguria organisiert war, so schlecht geht die Weihnachtsfeier über die Bühne. Erst wird Weihnachten komplett auf einen anderen Tag verschoben, dann soll es um acht Uhr am Morgen los gehen, doch es passiert mal wieder – nichts.

 

Wir sind genau wie gestern im feinsten Sonntagszwirn an Land und werden von David und dessen Vater „beherbergt“, während alle Welt aufs Christkind bzw. auf die Weihnachtsfeier wartet. David ließ uns gestern die Wahl, ob wir ein großes Stück Schildkrötenschulter sowie einen ausgewachsenen, entengroßen Tölpel mit nach Hause nehmen und selbst zubereiten wollen oder ob Susan und er die Atoll-Delikatessen für uns kochen. Wir haben uns dann für die letztere Variante entschieden. Warum nur?

 

Während wir also auf den Start der Weihnachtsfeier warten, schlägt uns Davids Vater Douglas vor, doch zu frühstücken und schwuppdiwupp ist der Tisch mit „Turtle“, „Eggs“ und „Bird“ gedeckt. Etwas gewöhnungsbedürftig um 9 Uhr morgens, aber lecker war’s trotzdem. Darf man ja eigentlich gar nicht sagen ohne vom WWF gesteinigt zu werden.

 

Irgendwann ist dann auch das Organisationskomitee soweit und es kann losgehen. Ein Teil der Verzögerung war sicherlich der „Island Time“ und dem immer wieder einsetzenden heftigen Regen geschuldet. Doch spätestens als der Vorsitzende des Ältestenrates dem Zeremonienmeister ziemlich lautstark ins Ohr geflüstert hat, dass es doch schön wäre, wenn man noch vor Einbruch der Dunkelheit ein paar Darbietungen zu Gesicht bekäme, war für die Tanz- und Gesangsgruppen immer Sonnenschein, egal wie stark es gerade regnete.

 

Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und alle amüsierten sich köstlich auf Kosten der Vorführenden, die nach ihrem Auftritt immer wie die begossenen Pudel die Tanzfläche verließen. Irgendwie schafften es das OK, der Master of Ceremony sowie DJ Atua so doch noch, einen Großteil des Programms durchzubringen. Nur der „Iron Man Wettbewerb“, ein Triathlon aus Laufen, Schwimmen und Kanufahren wurde auf morgen verschoben.

 

So zerstreute sich die Meute lange nach Einbruch der Nacht und auch wir wollten gerade zurück an Bord gehen, als uns Atua mit treuen Augen ansah und murmelte „we have dinner together“. Kann man da nein sagen? Da es mal wieder schüttete, wurde als Speisezimmer die Hütte von Keau gewählt, die am nächsten lag. Ganz polynesisch wurden uns serviert, während alle anderen um uns rumstanden und zusahen. Diesmal gab’s „Turtle“, „Eggs“ und „Birds“ von Helen und Atua zubereitet. Und ganz ehrlich, ab sofort nehmen wir Schildkröte in den Speiseplan mit auf. Daraus ließe sich ein Rahmgulasch zubereiten, das seinesgleichen sucht. Und auch der Tölpel ist sehr lecker, wenn man Wildgeflügel mag. Wir würden ihn nur nicht auf den Barbecue schmeißen, sondern wohl eher schmoren. „Fou au vin“ für die Insider…

 

Bild des Tages:

Come Rain or Shine – unverzagt spult eine Gruppe nach der anderen ihr Programm ab und nur die guten Instrumente werden von einem zweckentfremdeten Gartensonnenschirm vor dem Regen geschützt. Und nein, es ist kein Belichtungsfehler, der Himmel war wirklich so grau…