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Dienstag 20. November 2012

Gut angekommen

Unser Standort: Am Quarantäne Dock, Opua Marina, Neuseeland

 

Nachdem wir bis in die Morgenstunden hinein recht flott gesegelt sind, hauten wir nach der morgendlichen Funkrunde kräftig die Bremse rein, um erst nach Dienstschluss der neuseeländischen Behörden am Quarantäne Dock in Opua anzukommen. Dann kann man nämlich dort kostenlos die ganze Nacht in Ruhe liegen und wird erst am nächsten Morgen einklariert. Außerdem hatten wir noch genügend Frischproviant, um zum Abendessen eine schöne Pizza zuzubereiten. Sollte der Quarantänebeamte noch heute unser Schiff nach Zwiebeln, Paprika etc. absuchen, müssten wir die mühsam hierher gesegelten Vitamine abgeben. Keine Geschenke an die neuseeländische Quarantänebehörde lautet aber unsere Devise.

 

Pünktlich wie per Funk den Behörden angekündigt machten wir um 20:00 Uhr am Q-Dock fest. Die Zeit konnten wir allerdings nur so weit nach hinten schieben, weil wir beinahe drei Stunden in der Bay of Islands rumgedümpelt sind. Es tat richtig gut, sich nach 10 Tagen auf See wieder einmal die Füsse zu vertreten. Zwar nicht an Land, aber immerhin auf dem knapp 100 Meter langen, schwimmenden Q-Dock. Und dann gab's die Pizza zu Feier des Tages!

 

Dass wir bei der Ansteuerung von Neuseeland alles richtig gemacht hatten, erfuhren wir am nächsten Morgen, als wir mit den Crews der drei anderen Yachten redeten, die auch in der Nacht angekommen waren. Während wir die letzten 36 Stunden in Erwartung eines Ost-Südost-Windes nach Osten gesegelt waren, blieben die anderen auf der direkten Kurslinie nach Opua. Dumm nur, dass der Wind dann tatsächlich auf OSO gedreht hat. Wir konnten dann schön mit einem Schrick in den Schoten nach Opua reinziehen. Die anderen hatten dagegen den Wind direkt auf die Nase. Eine rausgerissene Travellerschiene und eine zerfetzte Fock waren das Ergebnis der Gegenan-Bolzerei bei 20kn und mehr Wind. Glück muss der Mensch bei seinen Entscheidungen haben. Dennoch waren alle zufrieden, relativ ungeschoren in Neuseelandd angekommen zu sein.

 

Die Einklarierung am nächsten Morgen war dann auch kein Problem mehr. Brian von der Quarantäne-Behörde zeigte sich von der kulantesten Seite: Er schaute weder in den Kühlschrank noch unter die Bodenbretter und gab sich mit den "MAF-Opfern" auf dem Tisch zufrieden - ein paar Stücke Kokosnuss, zwei Zwiebeln und eine Ingwerknolle. Den ihm dargebotenen Käse überliess er uns generös zum Verzehr. Wunderbar.

 

Nach 30 Minuten war die Einklariererei erledigt und wir verlegten uns an einen Steg in der Marina, wo wir für ein paar Tage bleiben wollen. Batterien mal wieder so richtig laden, das Salz abwaschen, Wäsche waschen, Verkehrsverbindungen und Supermärkte ausfindig machen, Handies und Internet besorgen, etc. Was halt so zu tun ist, wenn man in einem neuen Land ankommt...

 

Bild des Tages:

 

Neuseeland empfängt uns mit schlechtem Wetter und kräftigem Wind. Ganz rechts am Bildrand kann man im Dunst das erste Land erkennen. Warum nur muss es zu dem schlechten Wetter auch noch so kalt sein? Wir frieren bei weniger als 16°C nachts wie die Schneider!