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Mittwoch 03. November 2010
Unser Standort: An einer Mooring in "Downtown" Majuro, Marshall Inseln
Der gestrige Rodeoritt dauerte noch bis zehn Uhr abends an. Dann erreichten wir schließlich die Leeseite des Majuro Atolls. Zwar ist das Atoll in Windrichtung nur 4sm breit, doch wenn man nahe genug an die Riffkante ransegelt, so 500m nah, dann verschwinden die Dünungssysteme und die Windwellen. Es ist wie im Ententeich!
Einziges Problem dabei ist die so nahe Annäherung an ein Atoll in einer wolkenverhangenen, stern- und mondlosen Nacht. Wir haben nur zwei Inseln am Nord- und Südende des offenen Riffs als Referenz am Radar. Und natürlich die Ohren! Denn wenn man nahe genug an die Riffkante heran kommt, hört man die kleine Brandung. Wir bergen die Segel und lassen uns treiben. Peinlich genau kontrollieren wir mittels GPS und Radar unser Entfernung zum Riff. Immerhin scheinen die Seekarten hier sehr gut zu stimmen. Die gaanze Nacht über lassen wir uns so mal nach Norden mal nach Süden an der Riffkante entlangtreiben. Wenigstens die Freiwache kann nun ruhig schlafen...
Mit dem ersten Dämmerlicht gehen wir wieder auf Kurs zum Pass von Majuro. Laut Seekarte soll er gut betont und auch nachts befeuert sein. Ein echter Luxus, den wir so bisher noch auf keinem Atoll erlebt haben. Dennoch hatten wir uns gestern Abend dagegen entschieden, bei Nacht einzulaufen. Aber vielleicht wäre das besser gewesen. Denn auch heute ist die Sicht nicht viel besser als nachts. Ein schwerer und langandauernder Squall reduziert die Sicht auf zwanzig Meter. Der Regen ist so heftig, dass auch das Radar bilnd ist. Uns bleibt nichts anderes übrig, als unmittelbar vor dem Pass nochmals beizudrehen und den Durchzug des Schietwetters abzuwarten. So lange frühstücken wir eben...
Als die Sicht schließlich wieder aufklart, ist die Passdurchfahrt tatsächlich recht einfach, auch wenn fünfzig Prozent der in der Seekarte verzeichneten Seezeichen fehlen. Die Lagune von Majuro dagegen ist in den meisten Gegenden tief und frei von Riffen. Zwei große Riffe sind mit Markern versehen. Man merkt, dass die USA hier kräftig Geld reinpumpen und Majuro eine wichtige Verladestation für die Purseiner ist, die mit unendlich langen Stellnetzen nach Tunfischen jagenden Fischer.
Bei der Ankunft im Mooring Feld hilft uns Michael, einer der "resident yachties" hier. Er hat auch bereits Zoll und Immigration verständigt, die um 13:00 Uhr an Bord kommen wollen. Also machen wir schnell das Dingi klar, während ein weiterer Squall über uns hinweg geht. Wir sind triefnass und das Dingi ist in 20 Minuten voll mit Regenwasser. Selbst um 13:00 Uhr schüttet es immer noch wie aus Eimern. Dennoch fährt Volker an Land, um die Offiziellen einzusammeln. Eine Stunde wartet er, doch niemand taucht auf. Es bleibt nichts anderes übrig, als zu Zoll und Immigration zu gehen. Dabei fängt sich Volker zwar einen kleinen Rüffel ein, warum er nicht (länger) gewartet hat. Dennoch sind wir dann ganz easy einklariert. Der Zoll sammelt nur unsere Ausklarierungspapiere aus Tuvalu ein. Keine Formulare auszufüllen, nichts. Wow! Und auch Immigration will eigentlich nichts wissen und haut uns die Stempel in die Pässe. Drei Monate dürfen wir hier bleiben und bei Bedarf nochmals um drei Monate verlängern.
Bild des Tages:
Nach Kaoha (Marquesas), Ia Orana (Tahiti), Talofa (Samoa, Tuvalu), Bula (Fidschi), Foreksia (Rotuma) und Mauri (Kiribati) heißt es nun für die nächsten drei Monate YOKWE. Seid gegrüßt ihr Marshall Inseln!