Unser Standort: Vor Anker im Kanton-Atoll, Phoenix-Islands, Kiribati

Kaum sind wir zurück in Kanton, lassen wir schon wieder alte Traditionen aufleben. Es ist Sonntag und Zeit für einen kleinen Ausflug zu Zweit auf die British Side zu unserem Ferienhäuschen. Wir sind ganz gespannt, was sich in den letzten 6 Monaten verändert hat und ob irgendjemand aufgeräumt oder etwas zerstört hat.

Sechs lange Monate haben wir nicht gefischt, nach Seeigeln gesucht oder Langusten gejagt. Entsprechend groß ist die Vorfreude heute. Ein langer Spaziergang über den in der Mittagssonne weiß leuchtenden Sand bringt uns zu einer bestimmten Stelle am Aussenriff. Dort konnten wir vor 6 Monaten Langusten auch bei hellichtem Tag unter Steinen hervorziehen. Und kaum dass wir angekommen sind, können wir auch schon jede Menge Fühler aus dem Wasser ragen sehen. Es dauert keine drei Minuten und im Eimer liegen vier Langusten - das Mittagessen ist gesichert.

Doch als wir zu unserem Ferienhäuschen zurückkehren, erleben wir eine böse Überraschung: Jemand hat hier nicht so freundlich gehaust. Alles ist in Unordnung, überall liegen Fischknochen und es fehlen die zwei Holzstühle, auf denen wir immer sassen. Wir basteln uns eine Notlösung und schmeissen die Langusten auf den Grill. Das nächste Mal müssen wir einen Hammer und eine Säge mitbringen, um neue Stühle zu bauen. Für heute verbringen wir den Rest des Nachmittags mit Schlemmen und faul am Strand rumsitzen.

So werden wir noch Zeugen eines Spektakels, das ein Dutzend Haie auf der Jagd veranstalten. Immer wieder schiessen sie mit einer großen Bugwelle in Schulen kleiner Fische. Das Wasser brodelt, es kocht, von oben stürzen sich die Boobies herab und die fliegenden Fische fliehen in alle Himmelsrichtungen. Anscheinend sind mit der einlaufenden Tide einige Fische vom Aussenriff in die Lagune geraten, die da normalerweise nicht hingehören. Insbesondere die fliegenden Fische haben mit der Landnähe zu kämpfen und einer klatscht uns sogar gegen das Dinghy, als wir gerade Anker auf gehen...

Bild des Tages:

Der Traumblick aus unserem Ferienhäuschen auf die Lagune von Kanton. Man merkt, dass es in den letzten Monaten ein wenig geregnet hat, denn die Pflanzen sind alle saftig grün.