Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
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Mittwoch 23. Januar 2008
Unser Standort: Unterwegs von Nuku Hiva, Marquesas, zum Canton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati - Tag 3
Seit Nuku Hiva gesegelt: 287sm
Noch zu segeln: 1.699sm
Etmal: 117sm Richtung Ziel, 146sm versegelt
Der PSBL DVLPG T.C., der uns gestern noch viel Wind bescherte, scheint sich etwas zu beruhigen und das Tief scheint sich aufzufüllen. Schlecht für den Zyklon, gut für uns, denn der Druckgradient in unserem Bereich hat nachgelassen und der Wind sich heute im Laufe des Tages auf 18 bis 20kn beruhigt. Das ist ausreichend genug, um unter Genua, gerefftem Groß und Besan mit 7kn über die sich ebenfalls etwas beruhigende Welle zu schiessen. So macht Segeln wirklich Spaß!
Ansonsten haben wir das Gefühl, dass hier alles verkehrt herum ist, je näher wir dem Äquator kommen. Man sollte doch meinen, dass es immer wärmer wird, wenn man sich dem Großkreis nähert, der die Erde in nördliche und südliche Hemisphäre trennt. Denkste Puppe! Genau das Gegenteil ist der Fall. Seit wir Nuku Hiva verlassen haben, ist die Wassertemperatur von angenehmen 28°C auf nur noch 25° zurückgegangen. Und da hier kein Land ist, das die Hitze der tagsüber intensiv brennenden Sonne speichert, kühlt sich die Luft nachts auf die Wassertemperatur ab. Nur noch 25°! Uns wird's ganz schön frisch, die ersten Fleece-Klamotten werden schon wieder aus der Versenkung gegraben. Selbst hier noch macht sich der kalte Humboldtstrom bemerkbar, der uns schon auf den Galapagosinseln ganz schön frieren ließ. Dass man ihn selbst hier noch so deutlich spürt, liegt wohl auch daran, dass wir dieses Jahr wohl ein leichtes El Nina Jahr haben.
Aber nicht nur die Temperaturen überraschen uns. Auch die Squalls scheinen hier andersrum zu funktionieren. Nicht wie sonst üblich bringen sie hier eine Windzunahme und Böen. Nein, nein! Wenn die bedrohlich schwarzen Wolken im Osten aufziehen, dann blocken sie den Passat und der Wind geht zurück bis fast zur Windstille. Dass das allerdings immer so bleibt, darauf wollen wir lieber nicht wetten. Und so sind wir immer auf der Hut und bereit zum schnellen Reffen, wenn sich wieder ein Squall nähert.
Bild des Tages:
Blau, blau, blau ist der Ozean... Wir sind schon wieder sprachlos von der monochromen Welt, die uns umgibt. Unter uns, über uns, links, rechts, hinten und vorne - wohin wir auch unsere Augen richten, nichts als Blautöne! Auf dem Wasser ist die Welt wirklich einfach, selbst Farben gibt es nur eine.