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Sonntag 25. Mai 2014
Unser Standort: Vor Anker im Colliseum in den Rock Islands, Koror, Palau
Pünktlich zum Aufstehen fängt es an zu regnen, dann zu schütten und schließlich ist die Sicht gleich Null. Super Auftakt, um in die Rock Island zu fahren, wo die Lagune gespickt ist mit Bommies und Riffen - und das Wasser eher auf der trüben Seite ist. Lagebesprechung am Funk mit Westward II, wo man sehr entspannt der Meinung ist, dass wir gegen 08:45 Uhr an Land fahren, die Permits für die Rock Islands für schlappe 100 Dollar kaufen, und dann gegen 11:00 Uhr Anker auf gehen werden. Bei dem Regen und keiner Sicht? Die Hoffnung stirbt zuletzt und wir warten bis es aufhört zu regnen. Naja, aufgehört hat es nicht, aber es schüttet nicht mehr und man kann wieder etwas sehen, als Selena und Stephen Michaela abholen, um an Land zu gehen. Dort müssen die drei dann wieder eine gute Stunde warten, bis der größte Regen vorüber ist und sie zurück auf die Schiffe können.
Volker hatte also viel Zeit, die Navi-Ecke wieder einzubauen, zumindest soweit, dass wir fahren können. Ohne GPS usw. geht das bei den Wetterbedingungen auf keinen Fall. Immerhin hatte er es letzte Nacht (bis 01:00 Uhr in der Früh!) geschafft, dass das AIS funktioniert und mit dem Laptop kommuniziert. Entsprechend müde ist er heute Morgen und würde viel lieber im Bett bleiben als in die Rock Islands zu fahren. NMEA ist einfach ein Sch…Protokoll und der Witz schlechthin war, dass das AIS die ganze Zeit Daten an den PC sendete. Im Prinzip zumindest. Denn anders als unser altes, das kontinuierlich die VDM-Sätze weiterreichte, sendet das neue nur einen Datensatz, wenn es etwas Neues über Funk reinbekommen hat. Und das dauert halt manchmal. Die Nachtsitzung war also eigentlich gar nicht nötig, man hätte nur mal lange genug auf die gesendeten Daten schauen müssen…
Keine Chance nun aber, heute auszuschlafen. Wir haben die Permits und die "Park-"Uhr tickt. Wir dürfen nur 10 Tage bleiben und es gibt angeblich viel zu sehen, also keinen Tag verschwenden. Heute muss es losgehen! Unter Deck wird alles soweit verstaut, dass nichts fallen kann, falls es doch ein wenig ruppig wird da draußen. Im Hafen kann man sich gar nicht vorstellen, dass es so etwas wie Wellen gibt ;-) Der Wetterbericht verspricht Besserung zur Mittagszeit, also warten wir bis der Regen aufhört. Tatsächlich gegen halb eins klart es auf, d.h. es regnet nicht mehr und man sieht die Inseln um uns herum wieder. Gut genug, Anker auf zu gehen und zum ersten Stopp in die Rock Islands zu fahren. Da es bereits spät ist, wählen wir einen Ankerplatz in der Nähe einiger versunkener "XXX Maru", japanische Schiffe, die im 2. Weltkrieg von den Amis abgeschossen wurden. Das ist nicht weit und heute leicht erreichbar, ohne komplizierte Riffe oder so.
Wir folgen Westward II im Kielwasser, denn sie haben einen Track und kennen sich aus, da sie bereits ihre erste Tour durch die Rock Islands hinter sich haben. Wir Greenhorns lassen wir uns heute einmal führen und sind froh, dass wir uns um unsere "Baustelle" unter Deck kümmern können. Die wird leider auch heute nicht abgeschlossen, da Volker sein Tauch-Ausrüstung "ausgraben" und prüfen, Tauchspots suchen und natürlich die Geschichte der Wracks lesen muss, damit er weiß, was er morgen alles unter Wasser zu sehen bekommt. Außerdem ist der Nachmittag zu Ende und heute muss er früh ins Bett, sonst gibt es morgen keinen Tauchgang. Das lässt Michaela nicht zu, denn wir wollen keine zweite Babs hier an Bord haben! (Auch wenn es bei Babs wahrscheinlich nicht der Tauchgang war…)
Wir genießen an Deck die Ruhe und die Landschaft, die uns sehr an die Bay of Islands in Fiji's Laugruppe erinnert. Nur dass die Inseln hier deutlich größer sind und das ganze Gebiet der Rock Islands viel, viel größer ist. Erst jetzt merken wir, wie viel Lärm es selbst im Hafen hatte und wie gut diese unglaubliche Stille tut. Alles ist so friedlich und still hier. Herrlich! Kein Autolärm, kein Generatorlärm vom Powerhouse, keine Motorboote… Denkste! Kaum ausgedacht, düst eines der Tauchboote mit Vollgas an uns vorbei. Scheint wir gehören nun zu den Sehenswürdigkeiten in den Rock Islands. Und noch ein Tauchboot und noch ein paar Locals, die vom Fischen zurückkommen und noch ein Speedboot, das vom Sonntagsausflug zurück fährt und noch ein Tauchboot. Und über uns in relativ kurzen Abständen drei Helikopter, die Sightseeing über die Rock Islands fliegen. Willkommen in den Rock Islands - Palaus Haupt-Touristen-Attraktion!
Daran müssen wir uns erst gewöhnen, das soll hier jeden Tag so sein. Morgens ab spätestens 10:00 Uhr bis nachmittags 16:00 Uhr ist hier der Teufel los und ein Tauchboot jagt das andere. Davor und danach ist Ruhe und wir haben die Rock Islands für uns alleine. Zusammen mit Westward II, Möwe, Pink Dolphin, Liquid Desire und morgen kommen noch Soggy Paws, Challenger und Carina. Vielleicht hätten wir im Hafen bleiben sollen, der ist jetzt leer!
Bild des Tages:
Wie Pilze sitzen die Inseln im Wasser… Schade, dass das Wetter so schlecht war, als wir unsere Tour durch die Inseln begannen. So hoffen wir einfach mal auf schöneres Wetter und mehr grüne Inseln!
