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Sonntag 08. Dezember 2013
Unser Standort: Vor Anker am Südpass des Nuguria Atolls, Papua Neuguinea
Mit dem Riesen-Sailfish im Dinghi liegend, hatten wir es plötzlich etwas eiliger, um das Nuguria Atoll zu erreichen. Unsere Kühlkapazität war nämlich bereits durch den Thunfisch vollständig ausgereizt und ein Fisch bei der Hitze in der Sonne liegend, ist nach wenigen Stunden hinüber. Zum Glück hat der Prachtkerl erst am späten Nachmittag gebissen und über die „kühle“ Nacht hofften wir ihn retten zu können. Das allerdings bedeutete nicht mehr lange rumzutrödeln, sondern den Motor einzusetzen, wenn wir weniger als vier Knoten Fahrt unter Segeln machen.
Mit einigen Squalls, die uns günstigen Wind von hinten bescheren, und jeder Menge Wind aus der Dose schaffen wir es so, bei Sonnenaufgang an der Südspitze des Nuguria-Atolls zu stehen. Von hier sind es nur noch 8 Seemeilen bis zum Pass, wo auch eines der beiden Dörfer liegt. Das Timing stimmt also perfekt und wir können mit dem ersten günstigen Licht durch den breiten Pass segeln und den Anker auf einem Sandfleck vor dem Dorf werfen.
Im Rekordtempo haben wir das Dinghi zu Wasser gelassen, sind zu dem darin liegenden Sailfish hineingehüpft und an Land getuckert. Dort hat sich schon das halbe Dorf versammelt, um zu sehen, was für zwei Gestalten von der Yacht da draußen kommen. Wir rufen fröhlich „Guten Morgen“ in die Runde und bitten um zwei starke Männer, die uns beim Ausladen des Sailfish helfen. Da kommt Bewegung in die Runde. Es werden geflochtene Palmblätter und Messer gebracht, dann wird der Fisch fachgerecht in ungefähr zwanzig großzügige Portionen zerlegt und verteilt. Einigen Leuten sieht man an, dass sie sich ziemlich über einen überraschenden Sonntagsbraten freuen.
Wir entschuldigen uns recht rasch für den Tag, denn die letzten Nächte waren sehr anstrengend und wir haben nicht viel Schlaf abbekommen. Dem Council of Elders, dem Ältestenrat, wollen wir erst morgen unsere Aufwartung machen. „No problem“, teilt man uns mit, „go have your rest“. Und das machen wir dann auch. Und zwar ausgiebig und genauso pflichtbewußt und motiviert, wie wir auch arbeiten…
Bild des Tages:
Ruckzuck liegt der Sailfish zerteilt auf dem geflochtenen Palmblatt und ist bereit für die Verteilung unter den zweihundert Dorfbewohnern. Anders als in den Salomoninseln gab es hier überhaupt keine Frage, dass der Fisch gleichmäßig an alle Familien im Dorf verteilt wird. Man merkt, dass wir in einem „Polynesian Outlier“ angelandet sind. Doch dazu mehr in den nächsten Tagen.