Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
- Unsere aktuelle Position über Winlink (Satellitenfoto)
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über YOTREPS
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über Shiptrak
Dienstag 23. Juli 2013
Unser Standort: An einer Mooring in Port Vila, Efate, Vanuatu
Der Wind ist auch in der zweiten Nachthälfte durchgestanden und hat uns in rekordverdächtiger Zeit nach Port Vila geschoben. Wir mussten nur zweimal die Genua shiften, dann standen wir nach nur 22 Stunden und 156 zurückgelegten Seemeilen vor der Hafeneinfahrt von Port Vila.
Da wir ja zwei Pakete an den hiesigen Mooring-Vermieter „Yachting World“ haben schicken lassen, nahmen wir von ihnen eine Mooring auf, anstatt zu ankern. So nett sind wir. Man könnte auch sagen, so doof. Im Office dann die große Enttäuschung: keines der Pakete ist angekommen. Bei einem haben wir aber immerhin eine Tracking-Nummer. Anhand dieser findet die nette Lemara vom Büro bei DHL raus, dass das Paket bei denen liegt und hier angeliefert werden wird. Wir müssten nur Kopien unserer Schiffspapiere, der Klarierungspapiere und bunt bedruckte Scheinchen der lokalen Währung Vatu im Gegenwert von 16 Euro hier lassen.
So langsam empfinden wir die Gepflogenheiten der Kurierdienste als wirklich zum Ko…! Bei der Einlieferung wird dem Absender immer versichert, der Porto-Preis sei inklusiver aller Gebühren am Bestimmungsort. Und am Bestimmungsort heißt es dann immer, dass eine Zollbearbeitung hinzu komme beziehungsweise nötig wäre, was allerdings nie stimmt. Der Zoll sieht die Päckchen oder Pakete nie und erhält auch kein Papierwerk oder ähnliches. Reine Beutelschneiderei!
Vom anderen Päckchen mit den Sicomatic-Ersatzteilen, das an unserem Abfahrtstag in Neuseeland ankam und uns von der Opua Marina im bereits vorbereiteten und frankierten Kuvert hätte nach Port Vila nachgeschickt werden sollen, fehlt dagegen jede Spur. Wir sollen es mal direkt auf der Post probieren, meint Lemara.
Also unternehmen wir einen kleinen Stadtbummel, schließlich ist hier morgen Feiertag und da geht dann gar nichts weiter. Papiere fotokopieren, Geld abheben, zurück zu Yachting World und das Ganze abgeben, wieder in die Stadt und nach Telefon-Anbietern und deren Angeboten suchen sowie auf die Post gehen. Typisches Ankunftsprogramm eines Weltumseglers eben.
Auf der Hauptpost weiß man von unserem Paket natürlich auch gar nichts und hat auch überhaupt keine Ahnung, wo man denn schauen könnte. Nebenan, in dem Raum, wo der Zöllner mit den ganzen Päckchen und Paketen sitzt, vielleicht? Nein, nein. Wenn das Paket nicht im Computer-System vermerkt ist, dann ist es auch nicht da. Vielleicht hat man ja den Namen des Empfängers nicht richtig in den PC eingegeben. Nein, völlig ausgeschlossen, Fehler passieren hier keine.
Oh Mann! Wir lassen das mal für heute sein, in einer halben Stunde ist Feierabend und da ist doch klar, dass sich die Beamtin hinter dem Tresen nicht mehr in Suchaktivitäten verstricken lässt. Ohne Postlern auf die Füße treten zu wollen, aber das Postwesen hat schon überall auf der Welt einen besonderen Schlag Schalterbeamte hervorgebracht. Da ist es egal, ob Du in der Post in Vanuatu, Fiji, USA oder Deutschland stehst.
Ansonsten ist Port Vila eine recht hübsche Ankerbucht vor einer Stadt, der man das halb französische Erbe leider nicht mehr so richtig anmerkt. Ein wenig charakterlos wirkt das Ganze heute auf uns. Und auch das Baguette im hiesigen französischen (!) Supermarkt „Au Bon Marché“ hat leider nicht die gewohnte gallische Qualität. Vielleicht haben sich ja doch die Engländer hier brot-technisch durchgesetzt. Immerhin haben sie fast siebzig Jahre GEMEINSAM (!!) mit den Franzosen Vanuatu in einem sogenannten Kondominium verwaltet. Kann man sich gar nicht vorstellen, wie das gut gegangen sein soll…
Bild des Tages:
Nix Baguette, Laplap ist das Brot der ni-Vanuatu, wie die Vanuatunesen korrekt heißen. Schmeckt zwar auch nicht, macht aber fröhlich ;-)