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Freitag 13. März 2015

So kurz und doch so intensiv

Unser Standort: Vor Anker in einem Mangrovenloch auf der Pulau Yanggelo, Raja Ampat, Indonesien

 

Nachdem unsere Visa nun fertig sind, steht unserer Abreise morgen praktisch nichts mehr im Weg. Wir haben Treibstoff für Yacht und Skipper gebunkert, ein paar Lücken in unserem Lebensmittelvorrat geschlossen, die große Wäsche waschen lassen und die Verlängerung unseres CAIT vorbereitet. Jetzt müssten wir nur noch ein paar frische Sachen auf dem Markt einkaufen und dann sind wir für morgen früh auslaufbereit.

 

Als wir an Land kommen, wartet Jems schon auf uns. Wir haben den Eindruck, dass er sich mindestens genauso über unsere Begleitung freut, wie wir uns über seine. Vielleicht hat aber auch das alte Handy, das wir ihm gestern geschenkt hatten, ein wenig mitgeholfen. Wobei, eigentlich merkt man ja, warum sich jemand um einen kümmert. Aus Profitgier macht Jems das jedenfalls nicht.

 

So verbringen wir einen spassigen Vormittag mit ihm. Zunächst holen wir bei Immigration unsere Pässe ab und überreichen Anita ein LA GITANA Shirt, das sie freudestrahlend annimmt. Guter Service muss einfach belohnt werden. Anschließend geht es weiter zum Pesar Central, dem Hauptmarkt von Sorong. Wir mussten bei Jems richtig darauf bestehen, dass wir dort hin wollen und unser Gemüse lieber nicht im Supermarkt kaufen.

 

Der Markt ist zweigeteilt in eine Sektion für Lebensmittel von Gemüse über Fisch zu Fleisch sowie den Hartwarenbereich, wo es alles gibt, was in China jemals aus einer Fabrik gefallen ist. Hauptsache Plastik. Wir kaufen wieder allerlei Leckereien wie Papayablüten, Flussfarn und Schlangenfrucht, aber auch Alltägliches wie Eier, Papaya, Chilies, Mandarinen, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und so weiter.

 

Dann stellen wir fest, dass der Markt eigentlich viergeteilt ist: denn jede Abteilung ist nochmal untergliedert in Stände, an denen schwerpunktmäßig Papuas verkaufen und andere, an denen vor allem Moslems aus Java sitzen. Wir kommen uns vor wie unserem Heimatrevier, dem Südpazifik. Die Leute aus Papua sehen den Solomon Islanders und den Fijianern nämlich dermaßen ähnlich, dass wir genauso gut in Lautoka auf dem Markt hätten sein können. Nur mit dem "Vinaka vaka levu" hat es nicht funktioniert. Hier heißt es eben "Terima kasih!"

 

Mit einer großen Tasche voller Grünzeug geht es zurück zum Dock am Fischerhafen und dann steht schon die Verabschiedung von Jems an. Mann, wir kennen den Kerl doch erst zwei Tage und schon fällt es uns so schwer? Das ist ein wirklich netter Kerl, der Jems, und wir sind froh, dass wir ihn dank Facebook, Whatsapp und Co. nicht so schnell aus den Augen verlieren werden…

 

Bild des Tages:

In der Fleischereiabteilung des Pesar Central