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Sonntag 26. September 2010

Es fehlt nur der Tatort

Unser Standort: Vor Anker vor Vaiaku, Funafuti Atoll, Tuvalu

 

Sonntag in einem Atoll im Südpazifik. Von Land dringen leise die inbrünstigen Kirchengesänge der streng gläubigen Tuvaluer zu uns an Bord. Im lokalen Radio wird ein Gottesdienst live übertragen und die Straßen sind wie ausgestorben. Kein Wunder, denn der Himmel hat pünktlich zum Gotteslob seine Schleusen geöffnet.

 

Die SPCZ ist erneut über uns. Dichte, schwarze, tiefhängende Wolken, die sich in unserer Mastspitze zu verheddern scheinen, ziehen träge dahin. Es schüttet wie aus Eimern. Tropische Regengüsse muss man erleben, um ihre Urgewalt zu verstehen. Unser Wassersammler leitet Liter um Liter reinstes Regenwasser in den Tank und wir haben uns unter Deck verbarrikadiert. Keine Chance, heute einen Ausflug zu machen.

 

Und auch keine Lust. Die Überfahrt steckt uns immer noch in den Knochen. Wir sind müde von den Nachtwachen und abgekämpft von der Seekrankheit. Und so nimmt ein Sonntag, wie er auch in Deutschland im November hätte stattfinden können, seinen Gang. Wir liegen auf den Kojen und lesen. Ruhe für den Körper, Ruhe für die Seele. Am Nachmittag erwachen unsere Lebensgeister ein wenig. Ist ein regnerischer Sonntag nicht der beste Moment, um Muffins zu backen und eine Runde Kaffee und Kuchen einzulegen? Wir denken ja. Und zu unserem Glück fehlt eigentlich nur noch der Tatort um 20:15 Uhr...

 

Bild des Tages:

 

Regen, Regen, Regen. Nichts als Regen bringt der heutige Sonntag. Wir nutzen die erzwungene Ruhe, um unsere Batterien aufzuladen.