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Donnerstag 23. Februar 2006
Unser Standort: Benures Bay, Norman Island BVI
Nichts wie weg aus Soper's Hole, auch wenn der Abend und die Nacht eigentlich ganz angenehm waren. Dennoch ist es uns hier zu voll und wir suchen wieder eine ruhigere Ankerbucht. Ziel für heute ist Norman Island. Dort locken verschiedene Buchten, von denen doch hoffentlich die eine oder andere etwas weniger besucht ist.
Doch vor die einsame Bucht haben die Götter noch den Segelschweiß gesetzt. Bereits in Soper's Hole setzen wir die Segel und dann geht es um das Kap und gegen den Passat und die Strömung an. Zwichen Tortola und St. Thomas kreuzen wir uns den Wolf. Der Kanal ist recht eng. Nur ein paar Meilen breit. Dann heißt es schon wieder wenden. Auf der Seekarte sieht unser Kurs wie ein hübsches Zickzack-Muster aus. Nur weit nach Luv kommen wir nicht. Erschwerend kommen noch die ganzen Charterboot hinzu, die in alle Richtungen segeln. Und die meisten kennen anscheinend die Ausweichregeln nicht. In einer Regatta hätten wir die Protestflagge permanent unter der Saling fahren können. Höhepunkt ist allerdings ein Kat, der uns unter Motor direkt vor den Bug fährt. Hier heißt es wirklich aufmerksam sein.
Michaela nimmt der Verkehr ziemlich mit. Ihr geht das alles zu eng zu. Insbesondere als wir ein paar Meter hinter einer anderen Yacht durch fahren, ist es ihr zu aufregend. Na gut, dann fahren wir noch zwanzig Minuten unter Motor nach Luv und segeln dann hoch am Wind mit Kurs Südsüdost Richtung Norman Island. Dennoch ist das Segeln herrlich, da das Meer im Sir-Francis-Drake-Channel sehr ruhig ist. So können wir schon einmal üben, was auf uns zukommt, wenn wir die Südamerikanische Küste Richtung Kap Hoorn runter kreuzen werden.
Als wir schließlich in The Bight auf Norman Island ankommen, bietet sich für uns wieder das übliche Bild: Die ganze Bucht ist mit Mooringbojen vollgepflastert. Überall liegen Charterboote und es gibt praktisch keine Möglichkeit zun ankern. Auch ums Eck in der Privateer Bay das gleiche Bild. Platz gäbe es genug. Aber überall wo die Tiefe zum Ankern gut ist liegen Mooringbojen. Also auch hier nichts.
Wir fahren die Nordküste weiter Richtung Osten, passieren die Soldier Bay - wieder Moorings. Schließlich kommen wir in die Benures Bay und finden das Paradies. Keine einzige Mooring, einige Fahrtensegler und nur ein paar Charterer. Die Landschaft ist traumhaft, das Wasser so klar, dass man die Stachelrochen in 10m Tiefe noch gut erkennen kann und der Ankergrund gut. Hier gefällt es uns. Hier werden wir ein paar Tage bleiben. Wir rufen sofort die Morgi über Funk und erzählen ihr von unserem Fund. Keine 30 Minuten vergehen und die Morgi läuft ebenfalls ein.
Wir geniessen die Natur pur. Um uns herum tauchen immer wieder Schildkröten zum Luft holen auf. Die Pelikane stürzen sich überall ins Wasser. als wir am späten Nachmittag auf der Morgi zum Sundowner sitzen, geht das große Fressen unter Wasser richtig los. Überall springen Fische in die Höhe, gefolgt von ihren Jägern. So richtig gemütlich scheint das Fischleben dann doch nciht zu sein. Und beim abendlichen Grillen besucht uns dann noch ein fliegender Hund, der im Licht unseres Grills Insekten jagt. Fantastisch! Jetzt sind wir mit den BVI wieder versöhnt. Man muß halt nur ein wenig von den ausgetretenen Pfaden abweichen.
Bild des Tages:
Der Nachmittags-Snack ist gedeckt. Im Hintergrund das tolle Wasser unserer Traumbucht.