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Samstag 08. März 2014
Unser Standort: Vor Anker vor dem Dorf im Nukuoro Atoll, Mikronesien
Alles ist fertig, alles ist bereit zur Abfahrt. Beinahe jedenfalls. Fertig genug aber in jedem Fall, um auch nur das kleinste Lüftchen heute auszunutzen. Doch als wir bei Sonnenaufgang den Kopf ins Cockpit stecken hat es: Null Wind. Immer noch! Schon wieder?
Wir geben dem Wind noch zwei oder drei Stunden, wenn er dann nicht erschienen ist, bleiben wir noch einmal 24 Stunden hier. Aber morgen ist Abfahrt. Mit Wind oder ohne. Egal. Dann müssen wir eben nach Westen treiben.
Aber besser so, als die News, die uns von der Freydis erreicht haben. Sie haben es wegen Tropensturm Faxai nicht geschafft, Guam rechtzeitig anzulaufen, sondern haben die Passagiere in Chuuk ausgeladen. War sicher auch ein ruppiger Ritt dorthin. Und das würden wir doch recht gerne vermeiden.
Ein geschenkter Tag also auf Nukuoro. Was macht man damit so? Ganz einfach: all die Dinge, zu denen wir die letzten Tage nicht gekommen sind. Wir setzen uns zu Curtis’ und Serahs Eltern an Haus und ratschen, helfen beim Aufbau des Umus, des Erdofens, in dem der „Festtagsbraten“ für den morgigen Sonntag zubereitet wird und machen allerlei Blödsinn. Volker bringt den Kinder das Jonglieren mit drei Bällen, äh Zitronen bei, sucht (und findet) mit ihnen Venusmuscheln am Strand, während sich Michaela mit Serah über Frauen, Kinder, Erziehung austauscht. Interessant, beinahe schon erschreckend, wie modern die Ansichten hier sind.
Dann versinkt die Sonne langsam hinter dem westlichen Riffkranz im Meer und weist uns den Weg nach Palau. Jetzt ist es unaufschiebbar, unabänderlich, unausweichlich. Morgen werden wir Anker aufgehen. Und nun ist die Zeit gekommen, endgültig Abschied zu nehmen…
Bild des Tages:
Geduldig bringt Serafina Volker das Flechten von Tellern und Körben aus Palmblättern bei. Selbst bei nur sechs einzelnen Blättern, die zusammenfinden müssen, tritt Volker der Schweiß auf die Stirn.