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Donnerstag 18. November 2010

Der nächste Motu

Unser Standort: Vor Anker hinter dem Motu Egeriben, Maloelap, Marshall Inseln

 

Der Wind ist nun zwar weg, aber er hat eine leichte Dünung hinterlassen, die uns an unserem aktuellen Ankerplatz ganz schön ins Rollen bringt. Ganz offensichtlich sind die Atolle der Marshall Inseln auch nicht besser gegen Schwell geschützt als diejenigen Tuvalus. Da werden wir wohl oder übel die nächsten Wochen auf die Zähne beissen müssen.

 

Für heute wollen wir aber erst einmal ausprobieren, ob es am nächsten Motu ein wenig besser ist. Denn der ist mehr gegen Süd bis Südost geschützt, genau der Richtung aus der die Dünung anläuft. Am Himmel steht unschuldig strahlend die Sonne und blinzelt zwischen Passatwölkchen hindurch. Gerade so als hätte es das Mistwetter gestern nie gegeben. Uns soll's recht sein, dann haben wir wenigstens gute Sicht auf potentielle Riffe und Korallenblöcke.

 

Direkt die Riffkante entlang geht es nach Nordosten und schon nach einer halben Stunde sind wir in Lee des nächsten Motus. Es scheint hier ein klitzekleines bißchen ruhiger zu sein als an unserem vorherigen Ankerplatz. Und da wir vor allem noch keine Lust haben, vor einem bewohnten Dorf zu ankern, bleiben wir erst einmal hier. Doch einen Ankerplatz zu finden, erweist sich als gar nicht so einfach. Der Meeresgrund steigt überall aus einer Tiefe von 40m im 45° Winkel an und findet ein Plateu erst bei vier bis fünf Meter. Doch auf diesem Plateau, das eigentlich eine gute Ankertiefe hätte, wimmelt es nur so vor Korallenblöcken. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Anker auf ungefähr acht Metern in den Abhang zu werfen. Zum Glück ist der Grund gut haltender Korallensand und mit ausreichend Kette hält der Anker auch in der Schräge.

 

Auch hier können wir wieder große Fischschwärme um LA GITANA herumziehen sehen und das Wasser ist so klar, dass wir auch auf 25 Meter noch die Korallenblöcke und Fischsilhoutten erkennen können. Das müssen wir uns jetzt schnorchelnderweise aus der Nähe anschauen...

 

Bild des Tages:

 

Die Wasserklarheit, die Gesundheit der Korallen und die großen Fischschwärme überwältigen uns beinahe. Und als wir schon aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen, gibt's noch die Krönung: eine Riesenmördermuschel liegt friedlich auf dem Grund. Das ist das erste Mal, dass wir einen solchen Kawenzmann zu Gesicht bekommen. Überall sonst, wo wir bisher waren, hatte man diese gewaltigen Muscheln wegen ihres Fleisches und der Schalen, die gerne als Schweinetröge verwendet werden, ausgerottet!