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Donnerstag 17. September 2009

Die Welt geht unter

Unser Standort: An einer Mooring in der Waitui Marina, Savusavu, Vanua Levu, Fiji

 

Wir wollen eigentlich nicht schon wieder über das Wetter schreiben, aber in dieser Woche ist es besonders heftig. Es ist wirklich faszinierend, wie schlecht hier schlechtes Wetter sein kann. Mit Regen haben wir kein Problem, aber es regnet hier nicht, es schüttet! Und zwar so, dass man das Gefühl hat, die Welt geht gleich unter!!! Als wir heute mittag an Land sind, haben wir es gerade noch geschafft beim Chinesen Unterschlupf zu finden, als es anfing zu schütten. Als würde jemand Wasser aus großen Kübeln über uns schütten. Na gut, haben wir uns gesagt, dann nutzen wir die Zeit zum Essen und hoffen, dass es bald wieder aufhört und wir einigermaßen trocken zurück auf LA GITANA kommen. Glück gehabt, denn es hörte tatsächlich nach einer Weile für kurze Zeit auf zu gießen!

 

Doch das war nur der Anfang. Was wir nicht wussten war, dass es noch schlimmer kommen sollte. Am Nachmittag ging die Welt dann wirklich unter. Eine Front zog durch mit heftigsten Regenfällen und mehr als 20 Knoten Wind. Wow! Der viele Regen mit seinen dicken Tropfen wurde vom Wind über uns hinweg gepeitscht und viel nicht mehr senkrecht, sondern waagrecht! Bereits um 16:00 Uhr war es so dunkel, dass wir das Licht anschalten mussten. Unwetter in Savusavu!!! So bekommen wir schon einmal einen Vorgeschmack auf die Zyklonensaison und Regenzeit hier und dürfen uns vorstellen, was unser armes Schiff in den Monaten wohl mitmachen muss. Hoffentlich bleibt es bei den 20 Knoten Wind...

 

Zeit zum Emails beantworten. Zu unserer großen Freude kam heute Post aus Kiribati & Tuvalu. Feau, unser Seemann aus Tuvalu auf dem deutschen Öltanker „Bow Brasilia“ ist seit 3 Monaten wieder unterwegs. Ihn haben wir in Funafuti mit der Kamera begleitet bevor er wieder für 9 Monate aufs Schiff ging und wir hätten nie gedacht, dass er sich bei uns melden wird. Die nächste Mail kam aus Tarawa von Ueaua, Lily’s ältestem Enkel. Wir hatten angefragt, ob sie etwas aus Fiji benötigen, da Rodger & Ali sich angeboten hatten, etwas für sie mit zu nehmen.

 

So bescheiden, wie sie sind, haben sie lediglich nach einem neuen Topfset und Teller gefragt und sich den Kopf zerbrochen, wie sie uns das Geld schicken können. Das Topfset haben wir heute sogar schon kaufen können (es war das letzte), Teller gibt es hier genügend – die kaufen wir später. Jetzt werden wir ihnen erst einmal schreiben, dass sie für das Topf-Geld Reis, Mehl oder Fisch kaufen sollen...

 

Bild des Tages:

Keine 100m Sicht hatten wir mehr, nur noch grau und schwarz um uns herum, Regen peitschte übers Deck und der Wind heulte im Rigg. Es war, als würde die Welt im Regen versinken...