Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
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Montag 28. Januar 2008
Unser Standort: Unterwegs von Nuku Hiva, Marquesas, zum Canton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati - Tag 8
Seit Nuku Hiva gesegelt: 882sm
Noch zu segeln: 1.156sm
Etmal: 131sm Richtung Ziel, versegelte Strecke 141sm
Welch Geschenk hat uns heute der Pazifik gemacht. All unsere schlechten Momente auf diesem Meer sind wie weggeblasen, der stille Ozean präsentierte sich in den letzen 36 Stunden in seinem feinsten Gewand. Los ging's gestern nachmittag, als der Wind endlich ein wenig auffrischte. An die 20kn brachten unsere LA GITANA so sehr zum Laufen, dass wir vor Einbruch der Nacht sogar noch den Besan wegnahmen. Und hinein ging's in die Nacht. Und zwar mit Volldampf. Wie ein Sportwagen liegt LA GITANA ab Windstärke 5 in den Wellen. Hart gefedert, aber mit perfekter Bodenhaftung. Die Wellen werden nur so plattgebügelt und im Surf stürmt sie mit bis zu 9kn kraftvoll aber geschmeidig voran. Sie ist halt kein Schiff für leichte Winde, unsere LA GITANA. Sobald es aber zur Sache geht, gibt es kein besseres Schiff!
Im Morgengrauen läßt der Wind deutlich nach. Wir setzen den Besan erneut und freuen uns ein Loch in den Bauch, dass wir auf 3°S nun endlich den Südäquatorialstrom gefunden haben. Wie ein Turbolader schiebt er uns mit 1,5kn Richtung Westen. Da machen wir selbst bei nur 10kn Wind noch 5 bis 6kn über Grund! Aber das ist noch nicht alles. Heute ist Weihnachten und Ostern an einem Tag! Denn wie um uns seine Schokoladenseite zu zeigen, läßt der Pazifik nun auch noch die ewig rollende Dünung verebben. LA GITANA liegt ruhiger auf dem Wasser als auf jedem Ankerplatz der Marquesas! Keine Welle mehr aus Südost, die sich mit der aus Nordost und der Windsee aus Ost kreuzt. Nur ein leiser Luftzug umsäsuselt uns, gerade soviel dass die Segel gefüllt sind, und dennoch kommen wir hervorragend voran.
Schließlich bricht die Nacht herein. Nach einem der schönsten Tage der letzten 16.000sm auf See. Und die Nacht wird noch viel schöner. Im Wasser leuchtet und blitzt, glitzt und funkelt es! Leuchtplankton soweit das Auge reicht!! Angefangen von winzigen Sternschnuppen in unserer Bugwelle, über Leuchtstäbe, die scheinbar ewig und mit solcher Intensität leuchten, dass sie an Neonröhren erinnern, bis zu den ominösen Lichtexplosionen. Was sind das nur alles für verwunderliche Lebewesen, die im Wasser ein lebendes Ebenbild des glasklaren Sternenhimmels über uns zaubern. So könnten wir ewig weitersegeln. Allein für diese 36 magischen Stunden auf dem Pazifik hat sich zu Leben gelohnt. Diese Stunden sind uns unter die Haut gegangen und wir werden sie für immer bei uns tragen...
Bild des Tages:
Und zur absoluten Krönung gab es noch diesen atemberaubenden Sonnenuntergang - kann etwas noch schöner sein?!