Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
- Unsere aktuelle Position über Winlink (Satellitenfoto)
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über YOTREPS
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über Shiptrak
Donnerstag 24. Juli 2014
Unser Standort: An einer Mooring im Yachthafen bei Sam's Tours, Malakal Harbour, Koror, Palau
Auch auf die Gefahr hin, dass wir langweilig werden (oder bereits sind) – das, was uns auf der Reise nach Malaysia durch Mikronesien, und hier im Westpazifik besonders, am meisten beschäftigt, ist das Wetter. Das ist hier nämlich ganz und gar nicht spaßig und schon gar nicht ruhig. Und wir müssen höllisch aufpassen, dass wir nicht noch in einen Sturm geraten, was aktuell schnell passieren kann. Was wir wahrscheinlich auch nicht vermeiden können, außer, dass wir dann auf See sind. Irgendwie sitzen wir wie Mäuse in unserem Loch und da draußen lauert die böse Katze. Könnte bitte jemand mal die Katze verjagen, damit wir endlich in die Philippinen kommen! Wir beneiden im Moment wirklich alle Segler, die sich NICHT derart mit dem Wetter beschäftigen müssen. Wie angenehm war es doch im östlichen Teil des Pazifiks! Während sich also alle Segelyachten hier in Koror mehrfach täglich mit dem neuen Wetterbericht beschäftigen, Satellitenfotos analysieren (Kevin war 747-Pilot!) und mit den anderen am Funk diskutieren (zumindest die News verbreiten), hört man die Superyacht lediglich darüber reden, dass man das letzte Tauchvideo unbedingt ansehen muss. Hm, die liegen im Hafen am Dock, da kann es doch eigentlich auch nicht gemütlich sein?!!
Ziemlich ungemütlich ist es auf jeden Fall hier an der Mooring bei Sam’s. Seit heute Nacht um 1.00 Uhr ging der Wind in Sturmstärke los, der in Böen über uns hereinbrach, und es schüttete die ganze Nacht. Das bedeutete mal wieder Schlafmangel! Mittlerweile hat es sich beruhigt, wir haben keine 33 Knoten mehr und es regnet gerade mal nicht. Juchhu! Doch die Aussichten sind weiterhin nicht gut, es soll noch mehr Wind geben und das bis mindestens Anfang nächster Woche. Wenn wir also am Wochenende kein Logbuch schicken können, liegt es daran, dass wir uns einen sicheren Ankerplatz gesucht haben, wo es dann leider kein Internet gibt! So, und jetzt Schluss mit dem Wetter… ;-) Wir nutzen lieber die Zeit, uns mit Dingen zu beschäftigen, die schon lange auf einer der vielen Listen stehen. Dinge, die es nie auf die A-Liste geschafft hatten. Oh wie ist das schön!
Michaela liest neue Kochbücher, die sie jetzt auf dem Kindel hat und wundert sich über die amerikanischen Italiener, die ihre wunderbare italienische Küche verstümmeln. Was ist bitte eine Tomatensauce mit „hot italian saucage“??? Volker beschäftigt sich dagegen lieber mit seinem Android-Tablett, das natürlich nicht so funktionieren kann, weil wir nie 24h online sein können und das Teil selten im Internet ist. Das verkompliziert die Dinge ungemein! Dafür geht das Zeitunglesen auf dem Kindel mittlerweile unkompliziert & schnell, seit Volker ein Programm hat, das ihm die Seiten im Internet mit einem Klick zu einem E-Book zusammenfasst. Manche Dinge sind dann wieder ganz einfach! Außerdem haben noch ein paar Logbücher zu schreiben, die dringend versendet werden müssen bevor wir kein Internet mehr haben.
Vielleicht liegt es ja am Ankerplatz, dass wir uns wie Mäuse im Loch fühlen. Nun es ist tatsächlich hier wie in einem Loch, denn hinter uns gibt es nur noch Mushroom Inseln und einen schmalen Kanal. Hier weg kommen wir nur durch die Riffdurchfahrt und durch die bläst der Wind ziemliche Wellen. Volker fährt mit dem Dinghi noch einmal zu den möglichen „Sturm-Ankerplätzen“ und sieht nach, wie dort die Situation ist. Woher kommt der Wind, wie ruhig ist es bzw. wie unruhig und kommt der Ankerplatz bei viel Wind überhaupt infrage. Wir wollen vorbereitet sein, damit die böse Katze uns nicht kriegt!
Bild des Tages:
Das war unser Lieblingsankerplatz in den Rock Islands und wäre für den aufziehenden Sturm der ideale Platz für uns. In dieses "Loch" würden wir uns gerne verziehen! Aber bitte mit Sonnenschein ;-)