Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
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Sonntag 04. Mai 2014
Unser Standort: Vor Anker im Sorol Atoll, Yap State, Mikronesien
Wer kann sich noch an die Sendung auf VOX erinnern, war doch VOX oder? Wie im Kochduell kommt sich Smutje Michaela mittlerweile vor, nur dass es niemanden mehr gibt, gegen den sie antreten könnte. Aber das hübsche Körbchen mit den unmöglichsten Zutaten bekommt sie weiterhin jeden Tag hin gestellt. Das virtuelle Körbchen besteht meistens aus irgendwelchen Resten und angefangenen Dosen, die aus Sparmaßnahmen nur halb verwendet wurden, damit es länger reicht. Schon lange heißt es nicht mehr „was möchtest Du heute essen“, sondern gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Hahahaha! Nein, eigentlich heißt es, gegessen wird, was wir noch haben. Und da muss der Smutje erfinderisch bzw. kreativ werden, denn ein Essen nach Rezept zu kochen, kann Michaela jetzt auch nicht mehr. Aber immerhin können wir noch kochen und wir haben noch so viel zu essen, dass wir locker noch bis nächste Woche hier bleiben können, falls das Wetter uns hier festhält.
Wie auch auf Westward II gehen bei uns jetzt viele Zutaten aus, die Gemüsedosen schwinden dahin wie Eis in der Sonne und selbst die genbehandelten Zwiebeln aus Gizo machen mittlerweile schlapp. Die werden keine Woche mehr halten und müssen nun dringend verarbeitet werden, bevor wir sie über Bord werfen müssen. Dafür hat sie Michaela nicht so lange gepflegt und gehegt! Im Gegenzug gibt es noch jede Menge Bananeneis im Tiefkühler. Wir haben mehr Eiscreme im Freezer als alles andere und selbst Volker schafft es nicht, das Eis zu vernichten. Nun, von Eiscreme allein wird man auch nicht satt, sondern bestenfalls dick. Die Bananenstaude aus Woleai hat ebenfalls ihre besten Tage gesehen und es bleibt wieder nur das Pürieren der Bananen für ? Ja, Bananeneis oder Bananen-Pancakes oder Bananen-Muffins. Keine Smoothies oder Bananenmilch, denn Milchpulver ist Mangelware und Milch haben wir schon seit 6 Monaten nicht mehr gesehen. So, dann kann sich jetzt jeder selbst vorstellen, wie kurios bestückt wohl das Körbchen aussieht, das Michaela morgen wieder vorfindet und aus dem sie etwas Essbares zaubern muss. Wenn selbst Milchpulver Mangelware ist…
Auch wenn nicht mehr viel an Bord ist, muss sich Michaela schon wieder mit Proviant beschäftigen. Erstens, weil wir in Palau nur aufstocken wollen, was wir unbedingt benötigen, weil es dort sicher teuer ist. Und zweitens, weil wir für die Einklarierung eine Proviant-Liste für den Quarantäne-Beamten haben müssen. Nun, die fällt sicher kurz aus! Die Einkaufsliste dagegen wird sicher lang, auch wenn wir den nächsten „Großeinkauf“ erst in den Philippinen machen werden, wo es billiger sein dürfte. Also macht Michaela mal wieder Inventur. Die Proviantliste wird auf den neuesten Stand gebracht und mit der Realität abgeglichen, dann erneut korrigiert. Desweiteren ermittelt Michaela den Verbrauch für die wichtigsten Dinge, die wir en gros hier an Bord benötigen, damit es beim nächsten Einkauf schneller geht und wir nicht zu wenig oder zu viel an Bord nehmen. Richtig Verproviantieren ist viel Arbeit!
Der letzte Großeinkauf war in NZ mit aufstocken in Port Vila und Honiara, Gizo gab es nur Basics, das zählt nicht. Eigentlich sollte der Proviant bis in die Philippinen reichen, die wir aber auch viel früher eingeplant hatten. Hier ein paar Zahlen, was wir in den letzten 12 Monaten so an Bord hatten. Z.B. 19 kg Milchpulver + einige Liter H-Milch, 14 kg Kaffee, 55 kg Mehl, 30 kg Nudeln, 10 kg Zucker, 6 kg Salz, 70 Dosen Tomaten, 15 Liter Öl, 12 kg Reis, leider nur 2 kg getrocknetes Kartoffelpüree (plus Kartoffelklöße & Rösti), 3 kg Schinken in Dosen, 4 kg französische Patés, 30 Dosen Champignons, 50 Dosen Gemüse, 350 Dosen Softdrinks, 120 Rollen Toilettenpapier, 33 Rollen Küchenpapier u.v.m. Bier und Weinvorrat versteht sich von selbst. Lange Zeit gab es jede Menge frisches Obst und Gemüse, so dass wir den Langzeitproviant nicht angefasst haben. Viel ist davon nicht mehr übrig und uns graut schon davor, dass wir wieder einkaufen müssen. Aber vielleicht kann Volker morgen doch noch ein paar Langusten fangen, die können sich dann mit dem Bananeneis den Platz im Tiefkühler teilen…
So, jetzt wisst ihr, was wir heute so gemacht haben: Michaela hat Proviant gezählt und Volker den ganzen Tag den Pinnenpilot mühevoll repariert. Inzwischen versprüht er auch wieder einiges an Leben, nur der elektronische Kompass scheint keine Signale an den Prozessor zu senden. Das liegt entweder daran, dass er in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist, oder aber die Lötaktionen an der Platine waren doch nicht fachmännisch genug. Fakt ist, dass er leider immer noch nicht so funktioniert, dass wir ihn benutzen können. Schade! Noch so ein Teil, welches die Seestrecke nach und von Neuseeland nicht überlebt hat. Kann man echt nicht empfehlen, es sei denn, man möchte im Anschluss daran ein paar Tausender für Reparaturen ausgeben…
Bild des Tages:
An diesem Tag lagen für Selena und Michaela in den Koch-Duell-Körbchen: Frischer Thunfisch, Kartoffelpüree-Flocken, Semmelbrösel, Kürbis und Papaya Gemüse, Nudeln, Pesto, getrocknete Pilze sowie etwas H-Sahne und natürlich Gewürze. Michaela brät in der Strandküche die Fish Cakes, wie sie in NZ heißen, die Selena vorbereitet hatte und die richtig lecker schmecken. Die gibt es bei uns jetzt öfter, auch wenn mehr Proviant an Bord ist! Fisch-Buletten mit Kartoffelpüree angemacht. Lecker!!
