Listinus Toplisten



LOGBUCH
<<  <  05/2014  >  >>

Donnerstag 08. Mai 2014

Urlaubstage

Unser Standort: Vor Anker im Sorol Atoll, Yap State, Mikronesien

 

Die Abreise steht bevor, der Wetterbericht verspricht Wind aus der richtigen Richtung, der heute schon zu spüren ist, aber leider am Samstag noch einen Dämpfer mit viel Regen bekommen soll. Also warten wir die Störung ab und lassen sie über uns wegziehen, in der Hoffnung, dass der Wind dahinter so bleibt wie vorhergesagt. Das würde bedeuten, dass wir am Sonntagmorgen lossegeln und 3 Tage unterwegs sein werden. Das bedeutet aber auch, dass wir noch ein, zwei Urlaubstage einlegen, damit wir fit für den Törn und die Arbeit in Palau sind, die dort auf uns in Form von Paketen wartet.

 

Die ersten Squalls ziehen bereits über uns hinweg und verzögern erst einmal unseren Ausflug auf die Inseln. Zeit, um mit dem Verstauen anzufangen, damit aus LA GITANA wieder ein Segelschiff wird. Das übliche Prozedere vor einer Abfahrt. Brot wird erst am Samstag gebacken, Essen ist vor- und eingekocht, die Langusten sind tiefgefroren und die Trinknüsse holen wir erst morgen oder übermorgen. Volker bestellt in den USA die letzten Ersatzteile per Email und beschäftigt sich schon mal mit den Philippinen, während Michaela die Achterkajüte vom Stock befreit. Die Feuchtigkeit ist so hoch, dass die Decken und Wände immer wieder in kürzester Zeit schwarz vor Stock sind. Naja, vielleicht nicht ganz schwarz, aber sichtbar. Den Stock werden wir wohl auch nicht mehr los, solange wir in den Tropen sind. Da hilft dann eben nur putzen, putzen, putzen.

 

So sieht aber kein Urlaubstag aus, meint Volker und wir nutzen die Pause zwischen dem letzten Squall und dem nächsten und fahren zur Sandinsel, die wir bisher noch nicht betreten hatten. Manchmal ist so ein großer Haufen Sand schon eine Überraschung, denn eigentlich hatten wir nicht erwartet, hier irgendetwas zu finden. Auf der anderen Sandbarre im Westen des Atolls gab es ja noch nicht einmal Müll zu finden! Hier haben wir wenigstens ein paar schöne Muscheln „abstauben“ können. Geduscht wurden wir auch kurz, was die Hitze erträglicher machte, dann fuhren wir zur nächsten Insel. Außer Schildkrötenspuren im Sand gab es hier nichts, selbst die Kokosnuss schmeckte nicht. Wahrscheinlich zu wenig Wasser für die Palmen, die an sich sehr genügsam sind. Wir ließen die Insel alleine und fuhren zu unserer BBQ-Insel, auf der man schon von weitem die Sandhügel sah, auf denen unsere Köpfe bei der Movie Night lagen.

 

Das war es dann aber auch. Einmal außen herum gelaufen, was ziemlich schnell ging, und dann noch kurz unserer Strandküche Goodbye gesagt. Irgendjemandem müssen wir doch auch hier Goodbye sagen, oder nicht?! Dann reicht es uns für heute und wir gehen lieber ausgiebig schwimmen. Volker spannt unser Sonnendach übers Deck und wir setzen uns gemütlich mit dem besten Durstlöscher der Welt in den Schatten. Wir genießen noch einmal den blauen Himmel, das türkisfarbene Wasser vor uns, die im Wind sich wiegenden Palmen und wünschen uns, dass das immer so bleibt. Genau das sind Urlaubstage! Man wünscht sich, sie würden nie vergehen…

 

Bild des Tages:

Atoll-Stillleben in Urlaubsfarben - leider aber auch mit Intertropischer Konvergenzzone am Himmel, die sich im Süden bereits ankündigt.