Unser Standort: Unterwegs von Opua, Neuseeland nach Anatom, Vanuatu

Noch zu segelnde Strecke: 196sm

Aktuelle Position 04.07.2013 um 0945 UTC:

23°12,70S 171°02,54E

Weg ist er, der Wind. Und wir trauern ihm keine Träne nach. Zurückgelassen hat er nur seine Cousins und Cousinchen – die Wellen. Ist uns aber Wurscht heute. Wir können zum ersten Mal auf dem Trip ein wenig relaxen. Und am Nachmittag kommt sogar die Sonne raus und in der Nacht prangen Zillionen Sterne am Firmament. Herz, was willst Du mehr? Kann man so schnell vergessen?

Die letzte Nacht war nochmal echt fies. Um uns in trügerischer Sicherheit zu wiegen, ließ der Wind im Laufe des Mittwochs auf angenehme, von uns als beinahe windstill empfundene 20 Knoten nach. Es dauerte zwar eine Weile, bis wir dem Spuk trauten, aber schließlich setzten wir doch ein paar mehr Segel.

Und als wäre es das Signal gewesen, auf das Äolus nur gewartet hatte, blies er wieder mächtig die Backen auf und bescherte uns eine windreiche, ruppige und nasse Nacht. Der Anemometer sprang kurz vor Einbruch der Nacht (wann auch sonst??) auf 30 Knoten hoch und wir durften wieder ein paar Turnübungen an Deck aufführen. Zugeschaut hat niemand. Selbst die Sonne hat sich für ihren Neffen Äolus fremdgeschämt und hinter einer dichten Wolkendecke versteckt.

Egal wie, heute Morgen war’s nun überstanden. Sanfte 10 bis 15kn aus südlichen Richtungen haben nicht nur das Meer, sondern auch unsere doch recht angespannten Gemüter entspannt. Wir haben nur die Genua draußen, lassen uns behutsam Richtung Ziel schieben und genießen es, dass die Welt keine heulende, pfeifende und sich schüttelnde und bockende, nasse und schiefe Ebene mehr ist…

Jetzt wird relaxed. Und morgen kommt vielleicht sogar noch die Angel raus. Und in zwei Tagen sind wir auf unserer ersten Insel Vanuatus.

Bild des Tages:

Nur nicht zu viel Segelfläche, damit es wieder schaukelt.