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Donnerstag 24. Januar 2008

Go West

Unser Standort: Unterwegs von Nuku Hiva, Marquesas, zum Canton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati - Tag 4

Seit Nuku Hiva gesegelt: 405sm

Noch zu segeln: 1.617sm

Etmal: 82sm Richtung Ziel, 118 versegelt

 

Die Sonne geht auf, der Wind hat auf 15 bis 20kn nachgelassen, auf Südost gedreht und wir haben 4° Süd erreicht. Das sollte doch reichen, um den Zyklonen auszuweichen. Canton liegt nun genau West von uns und wir nehmen den direkten Kurs auf. Das heißt jetzt aber erstmal, unsere Passatbeseglung vorbereiten: Wir riggen die beiden Spibäume an Backbord und an Steuerbord, bergen Groß und Besan und rollen dann unsere Doppelgenua aus. Jawoll, wir haben einen Ersatz für unseren Booster gefunden, der die Strecke Galapagos-Marquesas nicht überlebt hatte.

 

In Nuku Hiva fiel uns ein, dass wir ja noch eine alte Genua in der Segellast mitschleppen und die haben wir nun gemeinsam mit der neuen Genua an der Rollanlage hochgezogen. Wie gut, dass unser Profilvorstag über zwei Nuten verfügt! Die beiden Segel entfalten sich wie ein Schmetterling, der aus der Larve schlüpft und platt vor dem Laken ziehen uns nun 110qm Tuch kräftig vorwärts. Der Strom, der nun mit bis zu 1,5kn nach Westen setzt tut ein übriges und wir schiessen mit 8kn dahin. Ach ist das herrlich!

 

Allerdings läßt der Wind am Nachmittag immer weiter nach, so dass wir die Rekordgeschwindigkeit nicht aufrecht erhalten können. Aber was soll's? Solange es nicht wie verrückt rollt, kann die Reise auch 3 Wochen dauern. Wobei, dann ist nicht sicher, dass wir die Kartoffeln für Antje heil nach Canton bringen. Denn die 20kg Kartoffeln, die wir in den Marquesas nachgebunkert haben, faulen und rotten so schnell dahin, dass wir weder mit Essen noch Aussortieren nachkommen. Was ist es nur, dass Lebensmittel an Bord von Schiffen so schnell verderben??

 

Bild des Tages:

Juchee, es geht nach Westen! Ob sich wohl auf dieser Strecke für uns endlich der Traum vom unbeschwerten und genussvollen Passatsegeln erfüllt? Wir wünschen uns keine Squalls, wenig Welle und mäßigen Wind, so dass wir nun 2 Wochen lang die Segel nicht mehr anfassen müssen. Aber wer glaubt schon an den Weihnachtsmann??