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Samstag 08. Juni 2013
Unser Standort: In der Marina von Opua, Bay of Islands, Neuseeland
"Ällebäätsch!" Genau das scheinen die Wettervorhersagen zu rufen, die wir heute Morgen neu reingeholt haben. Das Montagshoch kommt zwar noch, aber es ist schwach, ja beinahe schwindsüchtig. Nur ein Hauch von Hoch. Ein Höchlein bestenfalls. Und eingekeilt ist dieses zerbrechliche Gebilde in zwei Tiefs. Eines im Osten, das partout nicht abziehen will, und ein anrückendes im Westen, welches sich aggressiv nach Osten bewegt.
Da hat das arme Höchlein keine Chance, sich ordentlich aufzuplustern. Das Tief im Westen bohrt sich hinein, durchtrennt das Hoch, welches sich nicht wehren kann, da es nicht genügend Druck hat, und saugt es leer. Und wie ein Vampir vom Blut lebt, lebt das Tief von Druck, den es aus dem Hoch saugt. Leerer und leerer wird das Hoch, tiefer und tiefer dagegen das Tief. Wetterdrama vor der australischen Küste, live auf den Bodendruckkarten mitzuerleben.
Doch das Drama hat noch einen zweiten Akt. Befeuert von der eigenen Stärke und gierig nach noch mehr Kraft schickt das Tief eine Front gen Norden, die wie ein kalter Finger nach Energie in der südpazifischen Konvergenzzone sucht - und sie laut Vorhersagen Mitte nächster Woche auch finden wird. Wie eine riesige Pipeline werden dann feuchte Luftmassen nach Süden gesogen, mit Nordwind, Blitz, Donner und allem, was sich der Segler so wünscht. Einer Peitsche gleich, schlägt die aufgeladene Front schließlich über die Tasman-See und Neuseeland. Gut, wenn man dann in einem sicheren Hafen liegt...
Warten aufs Wetterfenster - Der Abfahrtstermin des Tages:
Wohl erst wieder, wenn das Höchlein seinen großen Bruder gerufen hat, und der die zwei bösen Tiefs aus der Gegend schubst.
Bild des Tages:
Noch sieht alles friedlich aus, doch das Drama des Hochs scheint unabwendbar, zwangsläufig, wie in einer griechischen Tragödie.