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Dienstag 17. März 2009
Unser Standort: Gestern Nacht noch unterwegs, jetzt vor Anker beim Motu Lafaga im Nukufeatu-Atoll, Tuvalu
Die Überfahrt von Funafuti nach Nukufetau war perfekt getimed. Bei schwachen bis sehr schwachen Winden sind wir nur unter Genua und Besan (absichtlich) nach Nukufetau gekrochen und standen bei bereits recht gutem Licht um 08:00 Uhr vor dem Pass. Keine Tonne weist hier den Weg, keine Peilmarken versichern uns, dass wir hier richtig sind. Und ganz offensichtlich ist die Seekarte auch wieder nicht dem GPS-Zeitalter angepaßt, denn unser GPS-Standort kann nicht mit der Karte übereinstimmen. Kein Wunder, dass immer wieder Yachten auf Riffe krachen, wenn die Skipper ihrer elektronischen Navigation blind vertrauen. Wir halten lieber die Augen auf und verfahren in der Nähe von Inseln nach dem Motto "What you see is what you get!".
Nach einer Weile Suchen können wir aber schließlich den Pass ausmachen. Er ist ganz einfach da, wo sich nichts auf dem Riff bricht. Links und rechts von läuft die Dünung weiß schäumend auf die Korallen, aber genau voraus, da ist ein 200m breiter Streifen mit türkisfarbenem Wasser. Nichts wie durch!
Und kaum sind wir durch kommt die Überraschung. Nach mehr als 2 Wochen ohne nennenswerten Wind, zieht ein DFS (dicker fetter Squall) mit 30kn über uns hinweg und nimmt uns mit dem Regen jegliche Sicht. Wir müssen stehenbleiben und warten, bis wir wieder Sicht auf die Korallenköpfe haben. Doch als nach einer Stunde die Sonnen wieder rausschaut, ist zwar der Regen weg, doch der Wind ist geblieben. Mit 20kn pfeift es aus Nordost. Nicht so gut, denn so ist der Ankerplatz vor dem Dorf auf Nukufetau völlig ungeschützt.
Wir ankern dennoch erst einmal vor dem Dorf auf 16m. LA GITANA macht in der Welle, die sich über die Länge der Lagune auf einen Meter aufgebaut hat, regelrechte Bocksprünge. Doch es hilft nichts. Volker muß zumindest kurz ins Dorf und uns anmelden und unsere Papiere abgeben, bevor wir uns einen geschützten Ankerrplatz auf der anderen Lagunenseite suchen.
Michaela bleibt an Bord als Ankerwache (hinter uns lauert in nur 20m Entfernung ein Riff, um uns stranden zu lassen) und Volker flitzt ins Dorf zum Officer in Charge. Erster Eindruck: Alles ist super ordentlich und aufgeräumt, die Kinder rufen zwar nicht i-Matang sondern Palagi, hängen aber dennoch gleich an Volkers Händen. Der Officer in Charge ist ein junger Kerl und heißt uns auf Nukufetau willkommen. Und zum Glück ist es kein Problem, dass wir uns einen anderen Ankerplatz suchen, wir dürfen überall hin, wo es uns gefällt. Beim Abschied fragt der Officer noch, ob der uns denn morgen besuchen dürfe. Ja klar, immer gerne.
Jetzt aber nichts wie zurück zu LA GITANA, Anker auf und Richtung Nordosten. Der Wind soll die nächsten Tage so bleiben, also bleibt uns nichts anderes übrig, als die Lagune in ihrer gesamten Länge von knapp 20km zu überqueren. Zum Glück gibt es hier nicht viele Korallenköpfe und so finden wir am späten Nachmittag einen wunderschön einsamen und geschützten Ankerplatz. Oh ja, hier ist wunderschön. Auf dem kleinen Landstreifen wuchern die Palmen, weißer Sandstrand blitzt uns in der untergehenden Sonne entgegen und das Wasser leuchtet - na wie wohl - fantastisch türkis...
Bild des Tages:
Dieser prächtige Kupferschnapper ist uns heute bei der Laguneneinfahrt an die Angel gegangen. Volker reibt sich angesichts des zu erwartenden leckeren Barbecues bereits die Hände. Doch nichts da. Auf Volkers Nachfrage erklären ihm die Einheimischen von Nukufetau, dass die Kupferschnapper hier im Atoll leider oftmals ciguatoxisch sind. Da gehen wir mal lieber kein Risiko ein und holen lieber etwas aus dem Tiefkühler...