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LOGBUCH
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Sonntag 30. Juni 2013

Zwischenmeldung

Unser Standort: Unterwegs von Opua, Neuseeland nach Anatom, Vanuatu

 

Noch zu segelnde Strecke: 683sm

 

Nur ein kurzes Lebenszeichen von unterwegs. Wir sind jetzt seit 54 Stunden unterwegs und bis auf die Seekrankheit geht es uns relativ gut. Zum Start waren die Wellen mit 4 Meter recht hoch, der Wind mit unter 10kn dafür sehr schwach, so dass wir erst einmal motorgesegelt sind. Gestern und heute waren dann recht passable Seetage, nachdem die Wellen nachgelassen hatten. Heute wäre sogar als richtig schöner Segeltag ins Logbuch eingegangen, wäre uns nicht ein kleines Malheur passiert, weswegen Volker heute den halben Tag auf dem Vorschiff rumgekraxelt ist.

 

Beim Motorsegeln schlug unser Großsegel nämlich so erbärmlich, dass irgendwann mitten in der Nacht, einer der Lattenschlitten förmlich explodiert ist. Ein Kugelhagel von 40 kleinen Kugellagerkugeln prasselte wie Gewehrsalven aufs Deck und wir brauchten eine Weile, bis wir kapierten, was los ist.

 

Heute haben wir die Schlitten nun so weit ummontiert, dass wir wenigstens das 2. Reff mit allen funktionierenden Mastschlitten setzen können. Fürs erste Reff haben wir eine Notlasching gemacht, die bis mindestens 15 oder 20 Knoten halten sollte. Voll setzen können wir das Groß jetzt nicht mehr. Da ist es doch praktisch, dass wir einen Ersatzmast mit uns rumfahren. Bis Vanuatu sollten wir so kommen, aber bereits jetzt hat die Suche nach einem Ersatzteil für das was weiß ich wie viele Jahre alte Harken Schlitten-System begonnen. Wer von Euch eine Harkenvertretung hat, bitte melden!

 

Es war uns wirklich wichtig, dass wir das zweite Reff sicher und sauber ins Groß einbinden können, denn das Tief, welches schon seit Tagen prognostiziert wird, scheint unausweichlich näher zu kommen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird es mit einer Front über uns hinwegziehen. Im Warm Up dazu haben wir von nun an täglich steigende Winde: Morgen 20kn plus, Dienstag 25kn plus und Mittwoch dann 30kn und mehr. Bääh!

 

Freude bereitete uns heute ein Albatros, der uns einige Stunden lang majestätisch umgleitete. Und wenn wir uns nicht völlig im trüben Schein der Drei-Farben-Laterne verschaut haben, segelte der König des Südmeeres auch nachts um unser Schiff. In Zukunft wird’s dann eher wieder Tölüel und Seeschwalben geben, denn wir sind schon auf 30°S und damit den Tropen zum Greifen nahe.

 

Bild des Tages:

Zum Regenbogen auf See müsst Ihr Euch noch den majestätisch um uns herum gleitenden Albatros denken…