Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
- Unsere aktuelle Position über Winlink (Satellitenfoto)
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über YOTREPS
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über Shiptrak
Freitag 26. August 2005
Unser Standort: Auf dem Weg von Hyères nach Menorca
41°54,9N
005°45,7E
Heute ist nun unser großer Tag - die Weltumsegelung wird nun auch seglerisch beginnen. Aber zuvor müssen noch die letzten Einkäufe erledigt , die letzten Sachen im Schiff verstaut, die Hafengebühr bezahlt und nochmal das Wetter im Internet-Café gecheckt werden. Schließlich stehen uns gleich 200sm Überfahrt bevor, wofür wir ca. 48 Stunden brauchen werden.
Als alles erledigt ist, kommen André und Mireille nochmal kurz vorbei, um Au révoir zu sagen und ihr Auto abzuholen, das sie uns für die letzten Tage geliehen hatten. Alleine um solche netten, lustigen und hilfbereiten Menschen kennen zu lernen, hat sich die Weltumsegelung schon gelohnt. Wir werden Euch vermissen!
Dann heißt's nochmal Diesel bunkern, denn es wurde relativ wenig Wind vorhergesagt, und um 12:30Uhr werfen wir dann endgültig die Leinen zu unserer Weltumsegelung los. Wir können es gar nicht glauben und erleben alles wie Zuschauer. Irgendwie haben wir ein flaues Gefühl wegen der 48 Stunden Überfahrt im Magen. Schließlich sind wir bisher noch nicht sehr viel mit LA GITANA gesegelt. Außerdem belastet uns nach wie vor der Trauerfall zuhause.
Vor dem Hafen werfen wir nochmal kurz Anker, um die Fender festzubinden, die Sorgleinen anzubringen und nochmal ein warmes Mittagessen zu kochen. Denn Seebeine haben wir wahrscheinlich noch keine, so dass Kochen heute abend wahrscheinlich ausfallen wird. Um 15:00Uhr soll's dann endlich losgehen. Allerdings suchen wir nun das Handy von Michaela, das urplötzlich nicht mehr aufzutreiben ist. Der Anruf auf ihrer Nummer zeigt schließlich, dass wir es gestern abend im Restaurant vergessen haben. Zum Glück war die Finderin ehrlich. Wir fahren also nochmal rein in den Hafen, um das Handy abzuholen und um 16:00 Uhr gibt es dann tatsächlich kein Halten mehr. Bei 25kn Wind (natürlich aus der falschen Richtung) segeln wir aus der Rade von Hyères und um Porquerolles herum hinaus aufs offene Mittelmeer.
Und wir haben natürlich gleich die nächsten Probleme. Zum einen steht eine recht unangenehme Kreuzsee, so dass uns beide innerhalb kürzester Zeit ein leichter Anfall von Seekrankheit ereilt. Na toll, das kann ja heiter werden. Wir waren wohl doch zu lange am Land. Zum anderen stellen wir fest, dass irgendetwas mit unserer Navigationelektronik nicht stimmt. Wir haben keine GPS-Daten mehr am PC und auch das FUnkgerät benimmt sich irgendwie merkwürdig. Das bedeutet nun also wie in den guten alten Tagen erstmal auf Papier zu navigieren. Wo das Problem herkommt, schauen wir uns morgen an.
Und dann segeln wir bei sich immer mehr beruhigendem Wind in den Abend und in die Nacht hinein. Und es ist herrlich nur noch die Schiffsbewegungen zu spüren, das Rauschen der Wellen zu hören und die Sterne über sich zu sehen...
Bild des Tages:
Wir schauen ein letztes Mal auf Porquerolles zurück, bevor wir in die Nacht hinaussegeln und nun nur noch vorne blicken...