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Dienstag 22. Juli 2014

Sturmvorbereitung

Unser Standort: An einer Mooring im Yachthafen bei Sam's Tours, Malakal Harbour, Koror, Palau

 

Nein, das sieht heute Morgen nicht wirklich toll aus auf dem Satellitenbild und die Animation zeigt, dass 96W bereits eine tropische Störung ist, die sich in Richtung Palau bewegt. Die soll morgen nördlich von uns ziehen und dann am Donnerstag senkrecht nach Süden gehen, sich dort mit einem zweiten Tiefdruckgebiet vereinen und ein Monstertiefdruckgebiet werden. Völlig ungewöhnliche Zugrichtung, so etwas gibt es eigentlich nicht. Aber gibt es nicht, gibt es nicht und so müssen wir damit rechnen, dass dieses Teil (was immer es dann sein wird) über uns hinweggeht und uns mächtig Wind & Regen bringt. Seit gestern sagen sie für unser Gebiet 35 Knoten Wind vorher, das ist Sturmstärke! Eigentlich sind wir hier in Koror recht gut geschützt und wir werden sicher nicht die volle Windstärke sehen, aber wir werden den Wind in heftigen Böen von den Hügeln bekommen, und wie stark die sind, wissen wir bereits. Nein, die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht gut!

 

Wir fangen sicherheitshalber an, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und gehen zu den Rangern. Wir fragen nach, wo man sich vor einem Taifun sicher „verstecken“ kann. Hurricanholes gibt es in den Rock Islands Dutzende, aber für die Rock Islands braucht man eigentlich ein Permit. Leider war es nicht möglich zu erfahren, ob man bei einem Sturm auch ohne Permit dort ankern kann. Der Ranger beruhigt uns nur, dass es keinen Taifun geben wird usw. Blablabla, er hatte keine Ahnung. Also schauen wir uns an, was er uns als möglichen Ankerplatz in der Nähe nannte und stellen fest, dass dieser Platz bei Südwestwind überhaupt nicht gut geschützt ist. Keine Alternative! Wir fahren mit dem Dinghi zwei weitere Plätze ab, die sich Volker auf der Seekarte und im Führer angesehen hatte. So haben wir wenigstens 2 Alternativen, falls wir hier wirklich weg müssen.

 

Das heißt aber auch, dass wir uns morgen mit frischem Obst, Gemüse, Brot und Eiern etc. eindecken müssen, falls wir in die Rock Islands müssen und nicht mehr an Land kommen. Unser Wochenvorrat an Frischzeug ist aufgebraucht und wir brauchen Nachschub. Hoffentlich gab es eine neue Lieferung für die Supermärkte, die in letzter Zeit ziemlich leere Gemüseabteilungen hatten. Für heute lassen wir es gemütlich ausklingen, die nächsten Tage werden sicher noch anstrengend genug! Der Ankerplatz verwandelt sich hier nämlich in kürzester Zeit zum Rodeo Platz, wo die Schiffe wie bockige Hengste auf und ab hüpfen und wir im Schiff mehr fallen als gehen können. Bis dahin schauen wir weiterhin fleißig jeden neuen Wetterbericht an und hoffen, dass wir verschont bleiben!

 

Bild des Tages:

Nein, das Foto ist nicht unscharf, man kann nur vor lauter Regen nichts mehr anderes erkennen! So ähnlich wie im März in Nukuoro, als Invest 81W uns 2 Tage lang Sintflut & Sturm bescherte, könnte das Wetter jetzt wieder werden. Wir freuen uns schon darauf…