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Dienstag 23. Juni 2009

Erster Ausflug in ein Fiji-Dorf

Unser Standort: An einer Boje der Waitui Marina in Savusavu, Vanua Levu, Fiji

 

Die Zivilisation findet hier auf Vanua Levu ausschließlich in den größeren Städten statt. Größere Städte sind dabei Käffer wie Savusavu mit seinen 5.000 Einwohnern. Alle Dörfer ausserhalb leben sehr traditionell und oftmals sehr abgeschieden. Autos gibt es ausserhalb der Stadt auch keine mehr, gar nicht zu reden von Strom oder fließend Wasser. Heute wollen wir die befreundeten Familien von Nathalie & Hanspeter in einem kleinen Dorf namens Malake im Osten der Insel besuchen. Also machen wir uns zu viert auf und nehmen den Bus dorthin. Ca. 3 Stunden Fahrt auf einer Strasse, die keine mehr ist. Schotterpiste mit Schlammlöchern wäre der bessere Ausdruck dafür. Mit unserem ganzen Gepäck sitzen wir vorne im Bus und werden zusätzlich vom Motor beschallt, dass wir bald einen Hörschaden haben. Unterhaltung ist keine möglich.

 

Wir fahren durch tropischen Regenwald und viele kleine Dörfer, die sich alle proper und sauber präsentieren, über Berge und Täler die Ostküste Vanua Levus entlang. Bei unserer Ankunft werden wir bereits von Epi, einem der Dorfältesten erwartet. Er begleitet uns auf einem schlammigen Pfad zu einem kleinen Fluss, den wir mit einem Floß aus Bambusrohr überqueren müssen. Abenteuer pur, denn wir sind weder schlammige Wege mehr gewöhnt, noch haben wir je auf einem Bambusrohrfloß gestanden. Wir schaffen es im Dorf anzukommen, ohne in den Matsch zu fallen. Dort werden wir von ein paar Frauen und vielen Kindern lachend begrüßt. Fijianer sind immer am Lachen!

 

Natürlich ist unsere Begrüßung deshalb so herzlich, weil die Nathalie und Hanspeter die Familien schon seit einem Jahr kennen und ihre Freunde sind. Wir übergeben Epi unseren Sevusevu und er übernimmt für uns das traditionelle Sevusevu-Gespräch zur Einleitung der Zeremonie. Junge Männer haben bereits Kava in der üblichen Schale angemixt und wir bekommen jeder eine halbe Kokosschale davon gereicht. Einmal klatschen vor dem Trinken, die anderen klatschen dreimal nachdem die Schale leer ist. Traditionell muss der Gast 2 Schalen trinken, dann ist man in der Dorfgemeinschaft aufgenommen. Wir folgen der Tradition und trinken brav unsere 2 Schalen. Nur Hanspeter und Volker trinken noch ein bisschen weiter mit den Männern aus dem Dorf.

 

Wir werden sogleich eingeladen, mit unserer Yacht wieder zu kommen und mit den Familien hier ein bisschen Zeit zu verbringen. Denn leider ist unser heutiger Besuch extrem kurz. Nach der Kavazeremonie wird ein reichhaltiges Mittagessen aufgetischt. Wie in Tuvalu sitzen wir auf einer Matte und vor uns Berge von Essen. Yams, Taro, Palusami, Aal in Currysauce, local chicken und ein Salat aus Kürbisblättern mit Süßwasser-Shrimps in Kokosmilch. Sehr lecker!

 

Kaum sind wir mit dem Essen fertig, drängt Epi zum Aufbruch, da der Bus zurück nach Savusavu erwartet wird. Zum Abschied bekommen wir zwei aus Palmwedel geflochtene Körbe voll mit Bananen, Kokosnüssen und Papaya. Die Frau des Pastors schenkt uns noch zwei Fische, die im traditionellen Stil aus Pandanus geflochten sind. Auch hier überwältigt uns mal wieder die Offenheit und Gastfreundschaft dieser Menschen!!!

 

Bild des Tages:

Die immer lachende Puloto mit fünf ihrer sechs Kinder - und das siebte ist gerade unterwegs...