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Mittwoch 18. Januar 2006

Der Passat normalisiert sich

Unser Standort: 920sm westlich der Kapverden - Tag 7 auf See/ noch 1.260sm bis St. Martin

Auf der Homepage auch die beiden Links mit Positionsreportern beachten

 

Wir haben Blut geleckt. So und nicht anders wollen wir es haben. Das kommt dem Traum vom Passatsegeln schon relativ nahe! Denn heute hat der Wind endlich auf seine "normale" Stärke von 18 bis 25kn nachgelassen. Zum ersten Mal, seit wir die Kanaren am 01. Januar verlassen hatten! Innerhalb kurzer Zeit gingen darauf auch die Wellen und Kreuzseen zurück und wir konnten LA GITANA endlich mal so richtig die Sporen geben und den kompletten Booster mit 125qm entrollen.

 

Und der Passat griff darauf ins Segel und schob uns mit Macht nach Westen. Kein Rollen mehr (na ja, jedenfalls fast keines), LA GITANA liegt stabil und surft die (noch vorhandenen) Wellen hinab, dass es eine wahre Pracht ist. Stundenlang fahren wir mit 8kn oder mehr dahin. Die Schiffsbewegung ist nun geprägt von einem kraftvollen Zug voraus, LA GITANA scheint förmlich übers Wasser zu fliegen und wir verfolgen staunend die weiß schäumende Spur unseres Kielwassers. Und selbst nach Sonnenuntergang möchte uns die Natur nun zeigen, was wir so sehnsüchtig herbeigesehnt hatten: Über uns prangt ein kristallklarer Sternenhimmel auf samtschwarzem Grund. Welch' Unterschied zu den Bedingungen, die wir vorher hatten. Ach bliebe es nur so. Der Wetterbericht verheißt aber leider in den nächsten Tagen wieder eine Windzunahme auf das bisherige Niveau... Egal! Heute wird genossen!!

 

Heute scheint überhaupt unser Glückstag zu sein. Denn nachdem wir die letzten Tage aufgrund der Bedingungen keine Lust hatten, unsere Schleppangeln auszubringen, mußte Volker heute natürlich seinen gestern neu gebastelten Köder ausprobieren. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Zwar konnten wir keinen Thunfisch wie bestellt anlanden. Dafür ging uns erneut eine gut gebaute Goldmakrele an den Haken. Mit 80cm Läge und einem Gewicht von ca. 6kg reicht sie locker für ein paar Mahlzeiten die nächsten Tage. Seit Abfahrt von den Kapverden haben wir somit jedes Mal einen Fisch gefangen, wenn wir die Angel draussen hatten. Kein schlechter Schnitt. Leider muß Volker mit seiner Thunfischjagd nun wieder warten, bis diese Goldmakrele verspeist ist. Na ja, vielleicht auch nicht. Denn wenn wir einen Teil der Goldmakrele einfrieren, denn anderen morgen essen, dann könnte man doch morgen wieder versuchen... Und Michaela rollt nur die Augen...

 

+++ RUBRIK: Was macht man so auf dem Atlantik? +++

+++ HEUTE: Die Wassertemperatur beobachten

 

Wir nähern uns definitiv tropischen Gefilden. An der Luftemperatur merkt man es vielleicht noch nicht unbedingt. Zwar ist es angenehm mild. Wenn wir allerdings der althergebrachten Navigationsanweisung folgen würden und nach Süden segelten, bis die Butter schmilzt, dann hätten wir wahrscheinlich immer noch keinen Westkurs.

 

Aber die Wassertemperatur macht deutlich, dass uns bald uneingeschränkter Badespaß in der Karibik bevor steht. Seit der Abfahrt von Gran Canaria beobachten wir täglich gespannt die Entwicklung der Wassertemperatur. 21° C waren es bei Abfahrt auf Gran Canaria. Ein paar Tage später klangen 22°C schon eher nach einem verlockenden Sprung ins Wasser und auf den Kapverden ist Volker dann tatsächlich bei 23°C regelmäßig schwimmen gegangen.

 

Seit wir westwärts halten, ist die Temperatur nun bereits auf 25°C geklettert und Seewasserspritzer sind definitiv deutlich wärmer als der Regen. Karibik, wir kommen!!

 

+++ RUBRIK ENDE +++

 

Bild des Tages:

Erkennungsdienstliche Behandlung des heutigen Catch of the Day: Erneut eine stattliche Goldmakrele