Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
- Unsere aktuelle Position über Winlink (Satellitenfoto)
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über YOTREPS
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über Shiptrak
Donnerstag 10. Januar 2008
Unser Standort: Vor Anker in Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas, Französisch Polynesien
Heute abend hatten wir Joanna und Guillaume zu Gast, ein franko-britisches Pärchen (ja, das gibt's tatsächlich auch), die mit ihrer 9 Meter kurzen Yacht von Guatemala bis hierher gesegelt sind. Und was die beiden zum Besten gaben, hat uns mal wieder verdeutlicht, wie gut es uns bisher ging.
Auf ihrer Pazifiküberquerung hatten die zwei mit einigen recht schwerwiegenden Malheurs zu kämpfen. Bereits in Galapagos hatten die Drähte der Wanten und Stage angefangen, an den Terminals zu reissen und sich aufzudrehen. Ein weiteres Aufdrehen versuchten die beiden mit Klebeband zu verhindern. Und um den Mast zu stabilisieren, spannten sie in Richtung der Wanten Fallen ab. Doch unterwegs löste sich dann das Achterstag in seine Einzelteile auf und sie mussten die Fallen nach achtern umspannen - natürlich nicht ohne Angst, dass eine Welle von querab nun den Mast seitlich umhaut. Um diese Prozedere zu bewältigen, musste Guillaume außerdem in den Mast und holte sich einige Prellungen.
Die ganze Absicherung hielt glücklicherweise bis zum Landfall in den Marquesas. Was jedoch nicht hielt, war das Ruder. Das knickte 650sm vor den Marquesas einfach ab und die zwei mussten ein Notruder basteln, was erst beim zweitenmal gelang. Guillaume musste zum Anbringen des Hilfsruders zweimal bei 6 Windstärken und entsprechender Welle tauchen gehen. Das Schiffsheck, das in den Wellen mächtig auf und ab schwang, drohte ihm dabei den Schädel einzudrücken. Super, so stellt man sich eine entspannte Pazifiküberquerung vor...
Dennoch schafften es die beiden, heil und in einem Stück in den Marquesas anzukommen. Wenn man sich allerdings überlegt, dass Guillaume erzählte, seine Eltern verstünden viel von Schiffen und hätten dieses Boot für gut befunden, dann fragt man sich schon. Wollten die etwa ihren lieben Sohn loswerden? Und was reitet durchaus intelligente Leute, von den Galapagos-Inseln auszulaufen, wohlwissend, dass sich ihre Wanten gerade in Wohlgefallen auflösen??
Bild des Tages:
Der toll hergerichtete Marae (Kultstätte) mitten in Taiohae