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Dienstag 06. Mai 2014
Unser Standort: Vor Anker im Sorol Atoll, Yap State, Mikronesien
Ja, ja, irgendwann musste es einfach sein, es stand auf der Reparaturliste ganz oben und wir haben es drei Tage vor uns hergeschoben. Wir wussten, wenn wir das in Angriff nehmen, dann wid LA GITANA wieder eine Großbaustelle und es wird hier fürchterlich aussehen. Horrorvision! Aber es hilft nichts, heute ist das Bugstrahlruder dran. Wir werden es brauchen, wenn wir in Palau an die Pier zum Einklarieren müssen. Vor allem hoffen wir, dass es kein Totalausfall oder größere Baustelle sein wird. Wer weiß, was wir alles finden, wenn wir das Vorschiff ausräumen. Aus Kleinigkeiten werden schnell mal richtig große Baustellen, die nicht nur viel Zeit, sondern meistens auch viel Geld kosten. Da läuft es uns jetzt schon eiskalt den Rücken herunter, bei dem bloßen Gedanken daran, dass das Loch in der Bordkasse noch größer wird als es derzeit schon ist. Es hilft nichts, heute muss es sein und so haben wir heute Morgen das ganze Vorschiff ausgeräumt, was bei uns der „Supermarkt“ ist. So waren zumindest die Boxen leicht, die wir im Salon hingestapelt haben.
Oh weh, wussten wir es doch, dass uns eine böse Überraschung erwartet, wenn wir ans Bugstrahlruder müssen. Dort wo das Bugstrahlruder sitzt, ist alles voll Wasser, so dass das ganze Teil fast komplett im Wasser sitzt. Wo um Himmels willen kommt das Wasser hier her??? Also Wasser raus, alles putzen und dann auf Fehlersuche gehen. Erste Entwarnung seitens Volker, das Wasser ist KEIN Salzwasser. OK, dann kann es nur der viele Regen gewesen sein, der über das Fallrohr, in dem die Ankerkette in den Ankerkasten läuft, den Weg ins Vorschiff gefunden hat. Glück im Unglück, vielleicht hat es das Bugstrahlruder ja überlebt. Diverse Tests ergeben keine Fehlerdiagnose und Volker sucht weiter. Nichts rührt sich, kein Klacken, nichts – tot. Volker arbeitet sich Schritt für Schritt durch alle Möglichkeiten und findet plötzlich den möglichen Übeltäter. Die Sicherung sieht nicht mehr so toll aus, gelinde gesagt. Wenn wir viel Glück haben, ist die Reparatur gleich erledigt. Dafür muss Volker nun in der Achterkajüte ein ganzes Schapp ausräumen, denn dort sind die Ersatzteile fürs Bugstrahlruder aufbewahrt. Es wäre einfach zu schöööööööönnnnn, wenn das das ganze Problem gewesen wäre!
Wir testen mit einer neuen Sicherung und siehe da, HURRAAAAAAAAA, es funktioniert wieder – unser Bugstrahlruder läuft wieder und scheint keinen Wasserschaden zu haben. Wir sind unendlich erleichtert!!! Wir testen die Verkabelung und Volker macht sich an zwei, drei andere Kleinigkeiten im Vorschiff, jetzt wo eh schon alles ausgeräumt ist. Damit dauert die Großbaustelle doch den ganzen Tag und wir verschieben unseren Ausflug an Land auf morgen. Volker hatte im verlassenen Dorf Süßkartoffel-Pflanzen gesehen, die vielleicht eine leckere Knolle abgeben. Außerdem wollten wir unseren Plastikmüll verbrennen, denn in Palau sollten wir möglichst ohne Müll ankommen.
Michaela hatte sich heute den restlichen Bananen gewidmet, die kurz vor dem Faulen sind und dringend verarbeitet werden müssen. Nicht schon wieder Bananeneis! Wie wär’s mit einem Bananen-Muffin-Kuchen? Aber gerne doch, meint der Skipper! Da ein Kuchen alleine im Ofen Gasverschwendung wäre (wenn man nur noch wenig hat), backt Michaela gleich noch ein Brot mit und ist damit den ganzen Vormittag beschäftigt, wenn sie nicht gerade irgendetwas für den Handwerker Volker erledigen soll. Teamwork nennt man das auch, oder?!!
Zur Krönung des Tages gibt es heute Abend gegrillte Langustenschwänze mit etwas Limetten-Mayonnaise und Kräuterbutter (alles haus- bzw. schiffsgemacht natürlich) und Spargel-Risotto. Von frischem Spargel träumen wir weiter und das Risotto essen wir eben so. Oder wir finden noch etwas Passendes im heutigen Kochkörbchen…
Bild des Tages:
Schlachtfeld im Salon von LA GITANA: das Vorschiff wurde komplett ausgeräumt, um unser Bugstrahlruder zu reparieren. Es hat sich gelohnt! Volker hat das Problem behoben und jetzt funktioniert es wieder wie eine Eins. Am Abend war das Schlachtfeld geräumt und wir sind froh und zufrieden, dass wir die Großbaustelle jetzt hinter uns haben!
