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LOGBUCH

Dienstag 04. März 2014

Alles anders

Unser Standort: Vor Anker hinter der Insel Oromango im Nukuoro Atoll, Mikronesien

 

So, nichts war’s mit der Rückfahrt zum Dorf, wo Curtis mit Pele und Sebastian mit Kokosnüssen auf uns warten. Das Brehm’sche Tierleben spielt uns mal wieder einen kleinen Streich.

 

Dabei hat heute Nacht alles so vielversprechend angefangen: Volker hat inzwischen so viel Übung und Erfahrung, dass er sehr erfolgreich mit fünf schön großen Langusten vom Außenriff zurückkam. Dass er sich dabei wieder die vor ein paar Tagen halb abgeschnittene Fingerkuppe, die gerade anfing zu heilen, wieder aufgerissen hat, scheint ihn nicht zu stören. Immerhin kamen keine Haie, als das Blut in dicken Tropfen ins Wasser tropfte. Viel aufregender war wohl der Kampf zweier prächtiger männlicher Langusten, deren sprachloser Augenzeuge Volker wurde. Die beiden gingen aufeinander los wie die Kampfhähne, standen aufrecht auf ihren Schwänzen, fuchtelten mit den Antennen und das Wasser spitzte nur so. Ein echtes Highlight dieser Revierkampf der Langusten. Für die beiden war es allerdings der letzte.

 

Aufgrund der Gezeiten war’s dann reichlich spät und der Skipper kam erst gegen drei Uhr am Morgen zur wohlverdienten Ruhepause. Und damit war der Zweischicht-Betrieb auf LA GITANA eingeläutet. Denn Michaela durfte schon wieder um sechs Uhr raus und sich dem Schädlingsbefall in unseren Kohlehydrat-Vorräten widmen.

 

Gestern Abend haben wir nämlich festgestellt, dass sich nicht nur die Mottenplage wieder verschlimmert hat. Nein, obendrein haben wir nun auch noch eine Rüsselkäfer-Invasion im Knäckebrot, Mehl, Reis, Nudeln. Super! Das bedeutet erneut alles aus- und umpacken, die Tierchen raussieben, die Larven und Eier wegwischen, mit alkoholgetränkten Wattebäuschen für ein Reizklima für die Schädlinge und so weiter sorgen.

 

Die Aufräumaktion nimmt den ganzen Tag in Anspruch und als wir auf die Uhr schauen, ist es zu spät, um zurück zum Dorf zu fahren. Hoffentlich haben wir das Thema jetzt so weit im Griff bis wir wieder Nachschub bekommen können. Denn wenn wir all unseren Reis, Mehl, Spaghetti hier draußen wegschmeißen müssten, würde der Speisplan schon sehr armselig werden…

 

Entwarnung gibt es dagegen von der Wetterfront. Faxai hat sich tatsächlich endlich in Bewegung gesetzt und belästigt nun die Mariannen. Mit ein wenig Glück kommt dann Ende der Woche der Nordostpassat zu uns zurück und wir können einen großen Sprung Richtung Westen machen.

 

Bild des Tages:

Fluch oder Segen: Dass sich das Wetter noch nicht hundertprozentig beruhigt hat, sieht man an dem Sonnenuntergang in Cinemascope. Wir nehmen’s mit Humor und genießen endlich mal wieder einen Sundowner ohne Regen und mit einer fantastischen Aussicht…