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Dienstag 21. Februar 2006

Treibjagd aufs Geburtstagsgeschenk

Unser Standort: Great Harbour, Jost van Dyke BVI

 

Heute ist Edgar's Geburtstag. Und zum Abendessen haben wir uns Fisch in den Kopf gesetzt. Das muß klappen, das muß man doch erzwingen können. Fisch dann zu fangen, wann man will. Man muß nur eine entsprechende Treibjagd auf der richtigen Route veranstalten, oder?

 

Dafür gab es heute genügend Möglichkeiten, denn wir segeln von Anegada nach Jost van Dyke, da das Tauchen auf Anegada doch nicht ganz so einfach war. Und auf dem Weg nach JvD wie die Insel im hiesigen Jargon heißt, liegen verschiedene Unterwasserformationen direkt am Kontinental-Schelf, die so interessante und vielversprechende Namen wie Barrakuda-, Wal- oder Kingfish-Bank tragen. Da muß doch was zu fangen sein.

 

Während die Morgi direkten Kurs auf JvD hält, laufen wir deutlich nördlicher, um unsere Schleppangeln über die bezeichneten Gebiete zu bringen. Der Wind ist herrlich. Um die 15kn und LA GITANA rauscht unter Genua, Groß und Besan dahin. Nach nicht allzu langer Zeit, schlägt die Angel dann tatsächlich aus! Ja, wir haben einen Fisch! Das war doch einfach. Wir holen den Fisch längsseits. Es ist ein Barrakuda, der überhaupt nicht amused seine Zähne fletscht, sich dann zweimal schüttelt und ohne Angelhaken wieder in der Tiefe verschwindet. So ein Mist!! Volker ist stinksauer. Wieviele Fische wollen wir eigentlich noch so nahe ans Schiff bringen, um sie dann wieder zu verlieren??

 

Unverdrossen schleppen wir aber weiter. Da wird uns urplötzlich ein fantastisches Naturschauspiel geworden. In ca. 200m Entfernung steigt ein Buckelwal senkrecht aus dem Wasser. Und noch mal, und noch mal. Insgesamt sechsmal schießt er aus der Tiefe, schwebt einen Moment schwerelos in der Luft, um dann mit seinem gesamten Gewicht auf der Wasseroberfläche aufzuschlagen. Die Gischt fliegt meterhoch. Zum Abschied gibt es dann noch eine Atemfontäne und er zeigt uns seine mächtige Schwanzflosse. Toll. Uns steht der Unterkiefer offen.

 

Dann haben wir alle Bänke abgesegelt. Ein Umweg von fast 20sm! Und kein weiterer Fisch. Wir sind total enttäuscht und machen lange Gesichter. Da plötzlich passiert es. Die Angel biegt sich um 90° nach hinten. Sofort die Fahrt aus dem Schiff und dann den Fisch rankurbeln. Das ist aber gar nicht so einfach. Der Bursche wehrt sich mit allem was er hat. Und das ist eine ganze Menge. Erst kurz vor dem Schiff sehen wir ihn einiger Tiefe kämpfen. Er zieht ständig und mit Vehemenz nach unten. Volker hat schon Angst, dass seine Angel bricht. Aber dann ist er da und sofort mit dem Gaff aufgehakt. Ein Blick und Volker lässt einen Freudenschrei los. Ein Thun!! Endlich!!! Nach sechs Monaten vergeblicher Versuche. Volkers Traumfisch liegt bei uns an Deck und das in einer Größe, die locker für 8 Personen reicht. Yes! Endlich!

 

Die Morgi-Crew freut's natürlich riesig, als wir mit unserem Fang endlich in Great Harbour einlaufen. Damit ist Edgar's Geburtstagsmenü für heute abend gesichert. Und es bleibt noch genügend übrig, dass wir morgen noch mal Thunfisch-Tartar machen können.

 

Bilder des Tages:

- Auf der Jagd nach dem Thun gleitet LA GITANA unter Vollzeug übers Meer

- Das Objekt der Begierde: 80cm lang, 3kg schwer - ein herrlicher Bonito!