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Montag 01. November 2010

Mitten drin statt nur dabei

Unser Standort: Auf dem Weg von Funafuti, Tuvalu, nach Majuro, Marshall Inseln

 

Noch zu segeln: 198sm

Bereits gesegelt: 879sm

Etmal: 135sm

 

Groß ist der Pazifik. Unendlich groß. Und in seiner Größe bekommt man seinen Platz ganz deutlich zugewiesen.

 

Wir befinden uns so zimelich mittendrin in dieser größten Pfütze der Welt. In alle Richtungen ist größeres Festland oder ein Kontinent mehr als 5.000km entfernt. Vor allem in Richtung der Hauptwindrichtungen liegt eines: ein großes Nichts. So haben der Südostpassat des Südpazifiks, der Nordostpassat des Nordpazifiks und die Ostwinde entlang des Äquators unendlich viel offenes Meer vor sich, das sie vor sich herschieben, aufpeitschen und zu gewaltigen Dünung aufhäufen können. Und diese drei Dünungen laufen genau hier zusammen, wo wir gerade segeln.

 

Nachdem es die ganze Nacht über mit 20kn plus geblasen hat und wir gut vorangekommen sind, geht der Wind heute wieder auf das normale Passatmaß von um die 15kn zurück. Das ist schlecht. Denn hier, wo die drei Dünungssysteme im Winkel zusammenlaufen, bauen sich hohe pyramidenförmige Wellenberge auf. Im Durchschnitt haben sie zweieinhalb Meter Höhe. Doch alle 30 Sekunden kommt ein Wellenberg mit vier Metern oder mehr auf uns zugerollt. Gefahr bedeutet das keine. LA GITANA wird relativ sanft hochgehoben und dann wieder abgesetzt. Doch da die Dünung so hoch ist, legt sie uns auch auf die Seite und die Segel fangen trotz 15kn Wind an zu schlagen. Das ist uns auch noch nicht passiert, dass der Winddruck bei 15kn nicht ausreicht, die Segel voll zu halten. Aber bei der Dünung ist das kein Wunder.

 

Aufreger des Tages: Keiner. Kein Schiff weit und breit, keine Squalls und die Angel haben wir bei den Wellen heute erst gar nicht raus...

 

Bild des Tages:

 

Verdient seinen Namen redlich: Wellenberg von 4 Meter Höhe läuft auf LA GITANA zu