Hier berichten wir Euch täglich von unserer Weltumseglung!
- Unsere aktuelle Position über Winlink (Satellitenfoto)
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über YOTREPS
- Unsere aktuelle Position und bisherige Route über Shiptrak
Freitag 24. Februar 2006
Unser Standort: Benures Bay, Norman Island BVI
Wir geniessen unsere relativ einsame und landschaftlich wunderschöne Bucht. Schnorcheln steht auf dem Programm, denn hier gibt es ein kleines Riff zwischen 2 und 8m Wassertiefe. Und wir kriegen wirklich was zu sehen: Pompanos, Blaurückenmakrelen, die üblichen Korallenfische, einen Kofferfisch, der die Farbe von khaki auf royalblau und wieder zurück wechseln kann und - der Höhepunkt - eine fast zahme Schildkröte. Sie duldet es sogar, dass Volker zu ihr runtertaucht, sie streichelt und sich ein wenig an ihr festhält.
Leider hatten nicht alle Fische so viel Glück, dass wir sie nur angeschaut haben. Denn einige Blaurückenmakrelen waren heute unter dem Rumpf von LA GITANA zu neugierig und zu gierig. Wir entdeckten sie, als Volker gerade unsere Näharbeiten zur Morgi bringen wollte. Eine Nähmaschine ist nämlich das einzige was wir nicht dabei haben. Beim Blick ins Wasser denkt Volker zuerst, einen Hai gesehen zu haben. Er schaut nochmal hin und nochmal. Dann entpuppt sich der Fisch tatsächlich als Hai. Als Hai-Schiffshalter. Der wartet wohl darauf, dass sich LA GITANA in Bewegung setzt, so dass er sich an ihr festsaugen kann. Und so ganz nebenbei bemerken wir jetzt den Schwarm Blaurückenmakrelen, die sich im Schatten von LA GITANA tummeln.
Volkers Jagdinstinkt ist geweckt und die Näharbeiten sind vergessen. Wieso haben eigentlich nur Männer diesen Jagdinstinkt? Eine Frau hätte die Näharbeiten nie vergessen... Wir müssen also gleich mal schauen, ob die Makrelen altes Baguette lieben. Oh ja und wie! Jetzt aber nix wie her mit der Angel, ein Stück Baguette dran und rein ins Wasser. 15 Sek. später zappelt die erste Makrele an Bord. Und so geht's weiter. Michaela füttert ein wenig an, Volker hängt den Haken mit Brot ins Wasser und schwupps, schon liegt der nächste Kamerad an Deck. Nach dem dritten wird's dann etwas zäher. Der erste Lerneffekt scheint einzusetzen. Vor dem Fressen erstmal schauen, ob da vielleicht ein Faden aus dem Brot hängt.
Der einzige, den das nun überhaupt nicht interessiert, ist der Hai-Schiffshalter. Den wollen wir aber nicht (wieso eigentlich??). Er schwimmt immer ganz unbekümmert und gemütlich auf den Haken zu, macht das Maul auf und... Und wir ziehen den Haken in die Höhe. Wegen seiner fokussierten Gier taufen wir den Guten auf den Namen Hein Blöd. Er hat wirklich förmlich darum gebettelt, von uns aus dem Wasser gezogen zu werden. Wir mußten uns mehr anstrengen, ihn nicht zu fangen als ihn an den Haken zu kriegen.
Die drei Makrelen waren dann aber auch mehr als genug für die Morgi und uns und wir packten die Angel wieder ein. Da kamen uns dann auch wieder die Näharbeiten in den Sinn. Und als wir die auf der Morgi mit den zwei Makrelen für Claudia und Edgar abliefern, kriegen wir auch noch einen selbst genähten Sonnenschutz für unseren Bordgrill geschenkt. Toll! Wir freuen uns riesig darüber, dass sich Claudia in der Bruthitze die Arbeit gemacht hat, uns so ein Ding zu nähen.
Aber natürlich vergeht kein Tag ohne Schiffskatastrophe. Heute wollte mal wieder die Lichtmaschine nicht vernünftig laden. Wir kriegen kaum mehr als 12,5V Spannung hin. Das heißt also wieder den Keilriemen nachspannen. Aber auch mit voller Spannung tut sich relativ wenig. Wir sinnieren gemeinsam mit Edgar darüber und kommen zu dem Entschluß, dass wir unseren Batterien wohl eine tüchtige Grundentladung verpaßt haben, so dass die Spannung nur sehr langsam steigt. Und tatsächlich. Nachdem der Diesel 4 Stunden getuckert ist, ist die Spannung wieder auf 14,2V und auch der Ladestrom stimmt.
So nebenbei hat Edgar allerdings noch entdeckt, dass die Riemenscheiben von Motor und Lichtmaschine nicht genau fluchten. Dies würde unseren exzessiven Keilriemenverbrauch erklären und auch den Schlupf auf der 130A-Lichtmaschine. Herzlichen Dank Jean-Pierre für die späten Geschenke. Morgen wollen wir gemeinsam mal schauen, ob wir die Lichtmaschine einen halben Zentimeter nach achtern positionieren können und so das Problem beheben.
Bilder des Tages:
- Unser zuhause mit unserem Swimming-Pool
- Unser Abendessen