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Montag 08. Oktober 2012

"Drifter"-Netz

Unser Standort: Vor Anker in der Nabouwalu Bay, Ono Island, Kadavu, Fiji

 

Es gibt ein paar Segler, die sich aussergewoehnlich stark fuer Andere engagieren, wie z.B. unsere Freunde von der KIRA. Beate & Detlev betreiben seit 3 Jahren 2x am Tag ein Funknetz, das sie vor ein paar Tagen das "Drifter"-Netz getauft haben. Detlev bereitet fuer dieses Netz jeden Morgen das lokale Wetter und Reisewetter fuer den Suedwest-Pazifik vor und gibt jedem Segler wertvolle Tipps fuer die Abfahrt und Reiseroute. UEber das Netz erhaelt man auch viele Infos zu Ankerplaetzen, Sehenswuerdigkeiten, Routen, Wegepunkte usw. Das allein ist mindestens tausend Dankeschoen wert! Denn die Wetterkarten zu analysieren etc. kostet viel Zeit, viel Arbeit und eine Menge Daten aus dem Internet (was hier auch nicht umsonst ist!) Kurz, wir sind immer wieder fasziniert, mit welcher Energie und Hingabe Detlev dieses Netz vorbereitet, moderiert und Emails schreibt. Sehr professionell! Warum dieses Netz nun nach drei namenlosen Jahren einen Namen bekommen hat, ist eine ganz andere Geschicht e.

 

Das "Drifter"-Netz bekam seinen Namen aufgrund einer Hilfsaktion, die der Crew von Drifter helfen soll, zu ihrem Recht zu kommen. Arnold & Coby waren bis 2007 wie sehr viele Weltumsegler jahrelang ueber den TO (Trans-Ocean e.V.) krankenversichert. Dann jedoch erkrankte Coby schwer und als sie die anstehende Behandlung der Versicherung anzeigten, fielen sie aus allen Wolken. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit erfuhren sie, dass sie eben doch nicht versichert sind!

 

Die Versicherungspraemien, die die beiden seit Jahren an den TO ueberwiesen hatten, waren nicht an die Versicherung weitergeleitet worden. Somit standen die beiden ohne jeden Versicherungsschutz da. Sie mussten ihre gesamten Ersparnisse einsetzen, damit Coby im Krankenhaus operiert und auf der Intensivstation behandelt werden konnte.

 

Die bezahlten, ber nicht an die Versicherung weitergeleiteten Praemien konnten sie schliesslich noch mit Hilfe eines Anwaltes vom TO zurueck holen, aber das war es dann auch schon. Keine Entschuldigung, keine Wiedergutmachung, keine Entschaedigung. Nichts. Haette Arnold nicht genuegend Geld aufgetrieben, haette Coby wahrscheinlich sterben muessen. Nicht auszumalen! Denn genau fuer solche Faelle, dem Ernstfall, sind wir Segler doch krankenversichert!!!

 

Auf dieses Unrecht wollen Detlev und Beate aufmerksam machen und engagieren sich derzeit sehr, dass der Fall "Drifter" ein gutes Ende finden wird, aber vor allem, dass der Fall "Drifter" nicht in Vergessenheit geraet. Denn fuer so etwas gibt es keine Verjaehrung, meinen sie. Hier muss endlich eine Entschaedigung erfolgen, die ein wenig von dem Leid gut macht, dass Coby & Arnold damals erfahren haben. Wir sind froh, dass es Coby wieder gut geht und druecken den beiden die Daumen, dass sie dieses Mal mehr Erfolg haben. Mit Unterstuetzung vieler Weltumsegler, dem Drifter-Netz, Detlev & Beate und sonstigen Helfern in Deutschland sollte das doch klappen! Fuer Coby ist es dagegen nur noch wichtig, dass so ein Fall nie wieder vorkommen kann und dass die Verantwortlichen dafuer zur Rechenschaft gezogen werden. Wir wuenschen Coby & Arnold alles Glueck dieser Erde!

 

Bild des Tages:

 

Die Crews von KIRA und Drifter beim Spanferkel-Essen, das Detlev & Beate fuer uns alle spendiert haben. Auch hierfuer nochmal ein dickes Dankeschoen!