Unser Standort: Vor Anker in Taiohae, Nuku Hiva, Marquesas, Französisch Polynesien

Uns kommt's ein wenig vor wie in Trinidad. Damals wie heute hatten wir eine wichtige Etappe zurückgelegt und kamen an einem Ort an, der eigentlich nicht als eigenständiges Ziel, sondern nur als Zwischenstopp vorgesehen war. Das Canton-Atoll geistert die ganze Zeit bei uns im Kopf rum und macht es uns schwer, uns hier heimisch zu fühlen. Eine leicht bluesige Stimmung herrscht an Bord.

Diese wird dadurch verstärkt, dass wir die lange Etappe vorbereiten, am Schiff basteln, aufräumen, Weevils jagen, einkaufen müssen, müssen, müssen, müssen. Müssen - dieses Wort haben wir in der Zeit in den Tuamotus aus unserem Sprachgebrauch verbannt. Alles was wir taten, wollten wir, durften wir, konnten wir, mochten wir. Und nun wieder müssen, müssen, müssen...

In Euren Augen, die Ihr vielleicht in zahlreiche Korsetts aus Arbeit, Familie, Kinder, Freizeit, Verpflichtungen gezwängt seid, mag das ein wenig wie übertriebene Larmoyanz klingen. Vielleicht ist es das auch. In jedem Fall fällt es uns schwer, diese Freiheit, diese Unabhängigkeit, dieses Wollen statt Müssen, das uns unser Seezigeuner-Dasein ermöglicht, aufzugeben und zu müssen. Macht's doch morgen einfach mal wie wir: Eine Sache machen, die man will, und dafür eine weniger, die man muß.

Bild des Tages:

Die Stimmung ist so bluesig, dass selbst die Fotos nur noch Schwarz-Weiss werden